Vipmail 455

Servus mitnander,

in unserem Garten war gerade ein heimatvertriebenes Bienenvolk auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Dass das irgendwie meldenswert sein könnte, hätte ich nicht gedacht. Bis ich das da gelesen habe. Bei uns kam allerdings nicht die Feuerwehr, sondern ein Imker. Der sammelt das umherirrende Volk ein, darf es dafür behalten und schenkt einem als Dank auch noch ein Glas Honig. Tja, vielleicht sind wir halt schlauer als die Fußballschnösel. Aber es ist EM. Da stellen wir uns doch auch gerne mal ein wenig blöd:

Deutschland vor, noch ein Tor! Euer Peter Viebig

Bibbd ned

Leider torpediert nicht nur die Bahn die Bemühungen, Deutschland während der EM in ein gutes Licht zu rücken. Auch Nationalmannschaftsgastgeber Adidas schwächelt und offenbart, dass wir selbst ohne Klimaprotest ein Kleberproblem haben.

Langweiler streiken nicht

Schon seit ein paar Wochen wird dem Zeitungsleser in immer gleich lautenden Einspaltern mitgeteilt, dass er heute streikbedingt wieder eine Notausgabe in den Händen hält. Hintergründe, weitergehende Informationen (Arbeitgeber bieten lächerliche drei Prozent bei zwei Jahren Laufzeit und drohen mittlerweile sogar mit neuerlichen Entlassungen falls weiter gestreikt wird) gab es bislang nicht. Heute erschien dann doch noch ein Alibi-Agenturtext dazu. Was ich mich allerdings trotzdem frage: Warum wird in den Notausgaben auf die Lokalteile verzichtet und nicht auf Chefredakteurskommentare und eh schon bekannte dpa-Meldungen? Streiken da wohl nur die Kurzweiler?

Tiere im Krieg

Auch ohne Streik erfahren die Nürnberger in ihrem Lokalbläddla wenig über die Lage in der schwer umkämpften ukrainischen Partnerstadt. Hier deswegen ein Bericht über den Zoo in Charkiw.

Mehr Werbung, mehr Kies

Bei der Frankenpost oder dem Kurier muss man mittlerweile einen Werbefilm gucken, bevor man den Artikel lesen darf. Zumindest bei aktiviertem Ad-Blocker. Dafür erfährt man dann, dass die Bauarbeiter im Kreis Wunsiedel nach erfolgreichen Tarifverhandlungen mehr Kies erhalten.

Prioritäten

Ödnis und zeitweise gähnende Leere herrschte dieser Tage auf der Frankenseite des Bayerischen Rundfunks. Aktuell bereitet man sich wohl auf die Studio-Franken-Kärwa am Wochenende vor. Da muss das Informationsbedürfnis des fränkischen Gebührenzahlers halt zurückstehen.

Kein Herz für Kinder

Mit Kindern hat man es in Fürth nicht so. Dafür hat die Kleeblattstadt ein Herz für Hunde.

Absurde Vergabepraxis

Groteske Züge nimmt der gestoppte Abriss des Parkhauses am Erlanger Bahnhof an. Die geschasste Abrissfirma versucht alles, um das Ganze zu verzögern und hofft sogar darauf, bei einer neuerlichen Ausschreibung wieder zum Zuge zu kommen. Immerhin haben mittlerweile Einzelhändler und Journalisten erkannt, dass es in Erlangen ein gravierendes Stellplatzproblem gibt.

Am Puls der Zeit

Theologie ist nicht gerade ein Modefach. Auch an der Erlanger Uni nicht. Vielleicht hilft es da, wenn ein paar vereinsamte Profs behaupten, die Bibel sei queer.

Malade Busfahrer

In Bayreuth ist der Krankenstand bei den Busfahrern so hoch, dass einige Linien nicht mehr fahren.

Rätselhafte Kollisionen

In Nürnberg gibt es zwar noch Fahrer, aber vielleicht bald keine Züge mehr, nachdem jetzt schon wieder zwei Straßenbahnen zusammengestoßen sind.

Weil´s Wurst ist

An Niederlagen hat sich Nürnberg gewöhnt. Da wundert es nicht, dass auch der jüngste Bratwurststreit in die Hose ging. Ein Straubinger Wursthersteller darf seine Mini-Rostbratwürste weiter verkaufen, obwohl sie genauso aussehen wie Nürnberger Rostbratwürste. Vielleicht sollte sich der Schutzverband weniger um Begriffe als um den geschmacklichen Niedergang seines Schutzgutes kümmern. In Nürnberg werden nämlich teilweise „Nürnberger“ kredenzt, die munden überhaupt nicht.

Nicht alles Gold, was glänzt

Ins Goldene Buch einer Stadt tragen sich normalerweise Staatsoberhäupter oder weltbekannte Stars ein. In Hof reicht es, wenn eine den zweiten Platz bei Germany´s-Next-Topmodel erreicht hat.