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Servus mitnander,

nachdem vom Literaturbetrieb und dem Verlagswesen diesbezüglich wenig zu erwarten ist, muss man draußen in der Welt nach Alternativen zum abgetakelten Kapitalismus suchen. Etwa auf Hauswänden. Dort spielen Kapitalinteressen und Marktgesetze keine Rolle. Allerdings wären ein paar zusätzliche Erläuterungen manchmal nicht verkehrt. Wobei „Sozialminismus“ schon mal nach einem brauchbaren Ansatz klingt.  

Mit ministischen Grüßen,                       Euer Peter Viebig



Puma mit Streifen

In Herzogenaurach kehrt Frieden ein. Der durch Film und Fernsehen bekannte Sportschuhkrieg scheint beendet. Nun tauscht man sogar Chefs aus und der bei Puma erfolgreiche Björn Gulden will den schwächelnden Adidas-Konzern auf Vordermann bringen. Auf der anderen Seite baut Schaeffler leider allein in Herzogenaurach 670 Stellen ab. 

Debattenkultur

Beendet ist laut NN auch der Nürnberger „Kulturkampf“. Von der großen Kürzungsliste, über die sogar die FAZ  berichtet hatte, ist nur noch eine kleine übrig geblieben. Dass nun die „Debatten“ (also known as Gewaffel) über Kultur aufhören, ist fraglich. Da  glauben einige nämlich noch, mitPostkarten an den OB „einen nachhaltigen Prozess einer Politik anzustoßen, die Freude bereitet und die Menschen mitreißt“. Gleichzeitig kündigen die Konkursverwalter im Rathaus die Gründung eines Arbeitskreises an. Somit freut man sich doch schon, wenn (Leider) Lehners Bürgermeisterkollege statt „Debatten“ Musikalisches anbieten kann und zum Adventssingen ins Morlock-Stadion einlädt. 

Krankenstand


Froh ist man in Nürnberg auch, dass zwei der drei U-Bahnlinien fahrerlos unterwegs sind. Wo keiner im Cockpit sitzt, kann nämlich auch keiner krank und durch mittlerweile weitgehend maskenlose Fahrgäste angesteckt werden. Auf den bemannten Strecken wurde der Fahrplan wegen des hohen Krankenstandes hingegen ausgedünnt.

Klimaneutral backen

Auch in Fürth muss gespart werden, diese Information verbreitete das in der östlichen Nachbarstadt erscheinende Printprodukt. Aus Fürth übermittelt es den Ratschlag, doch häufiger selbst zu backen, um Energie zu sparen. Jetzt fragen sich die noch nicht mitverblödeten Leser: Welche Backöfen verwenden denn die Nürnberger Nachrichten?

Trickreich

Ohne Energie arbeiten bei den NN immerhin die neuen Stummen Verkäufer. 121 solche Zeitungsboxen sollen im Nürnberger Stadtgebiet aufgestellt werden. Statt auf batteriebetriebene Münzkontrolle, wird auf die Ehrlichkeit der Kundschaft vertraut. Schwund ist wohl einkalkuliert, lassen sich so doch die Auflagezahlen ein bisschen aufhübschen, ohne dass die IVW was merkt. 

Klicks mit Döner

Die Klickzahlen aufhübschen will bekanntlich auch das Ramschportal nordbayern.de. Im Sommer diente dazu eine Münchner Klitsche, die Döner für 35 Euro verkaufte. Da war das aber noch qualitätsbedingt. Jetzt heizt man Inflationsängste an, weil jemand zehn Euro für einen Döner verlangt. In Frankfurt .

The Bright Side of Life 

Eher ein Fall für Psychologen sind die Probleme, die das Nürnberger Medienhaus mit der Berichterstattung über die Nürnberger Karstadt-Kaufhäuser hat. Bevor man da in mögliche Abgründe blicken muss, schreibt man lieber darüber, dass der Regensburger Karstadt eventuell gerettet ist. 

Katar und Corona

Der sehr medienaffine Virologe Hendrik Streeck redet nicht nur bei der Welt (zusammen mit der Frau des Bundesfinanzministers) über Geschlechtskrankheiten, sondern auch bei inFranken über Corona. Dabei rechnet er – wenig überraschend – mir einem baldigen Anstieg der Infektionen. Schuld daran sei die, auch sonst zweifelhafte, WM in Katar. 

Opernknauser

Der aktuelle Aufreger des Norbayerischen Kuriers offenbart einerseits, dass Bayreuth auch außerhalb der Festspiele das Opernpublikum anlockt, andererseits aber, dass dieses ein unsympathisches Anspruchsdenken besitzt. Für 17,50 Euro freie Sicht auf die Bühne verlangen und dann die Justiz einschalten, wo kommen wir denn da hin?

Schaug hi, da liegt a toter Fisch…

Der Würzburger Anwalt Chan-jo Jun will den Kurznachrichtendienst Twittergerichtlich dazu zwingen, rechtswidrige Inhalte zu löschen. Da Teslachef Musk Twitter gerade im Alleingang platt macht, dürfte das möglicherweise gar nicht mehr notwendig sein.

Klima-RAF zerstört Kunstwerk

Mit dem Auto hat in Aschaffenburg „ein 37-Jährige“ (ist das die neue Öffi-Geschlechtsneutralität?) eine historische Säule umgenietet. Mit dem Fahrrad wäre das nicht passiert. 

Franconia´s Next Topmodel

Franken hat einen neuen Exportartikel: Bierbäuche. Die gibt es jetzt als Kalender.


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