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Servus mitnander,

ein Journalistenkollege hat bemängelt, ich würde die Lage zu schön zeichnen, mit Bildern von Schlössern eine heile Welt vorgaukeln und wäre zu gnädig, was den Zustand der lokalen Medien angeht. Nun ja, er hat – wie dieses mir dankenswerterweise überlassenes Bild beweist – halt auch ein unwirtlicheres Umfeld, muss er doch triste Unterführungen passieren, in denen jemand gerne sein Fahrradsattel sein möchte. Da nehme ich doch lieber fehlende Öffiverbindungen in Kauf und gucke dafür auf bunte Spätblüher und imposante Barockbauten.

Es grüßt euer altersmilder                Peter Viebig



Relevanz wird überschätzt

Während Redakteure an anderen Karstadt-Standorten seit Tagen nachfragen, ob das eigene Kaufhaus betroffen sein könnte und welche Folgen das für die Stadt hätte, lieferte das Nürnberger Medienhaus  lediglich einen allgemeinen dpa-Text. Dabei ist kaum eine Innenstadt so auf Karstadt ausgerichtet. Heute kam dann doch noch  ein bisschen was. 

Samstags digga

So lange das „Magazin am Wochenende“ noch die NN samstags aufbläht, kann es mit der Papierkrise nicht weit her sein. Diesmal ließ sich dort jemand über den Begriff „Digga“ aus. Dass der nicht negativ gemeint ist, hätte man vielleicht vorher bei den Kollegen nachlesen sollen. Aber damit wäre die Geschichte dann wohl „totrecherchiert“ worden. 

Dammbruch?

Der Personalabbau beim Verlag Nürnberger Presse fand bisher mehr oder weniger auf freiwilliger Basis statt. Jetzt wurden erstmals betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Betroffen ist der zehnköpfige Redaktionsservice, dessen Arbeit künftig von einem externen Dienstleister übernommen wird.

Betagter Gefährder

Bei einer Klimademo in München wurde auch der Nürnberger Pater Joe Übelmesser festgesetzt und mit einer „Gefährderansprache“ belehrt. Übelmesser ist 90 Jahre alt und hatte lediglich ein Plakat hochgehalten, auf dem er unseren Lebensstil kritisiert.

Was vom C übrig blieb

Während er auf der einen Seite katholische Theologen einbuchten lässt, schleimt sich Maggus auf der anderen Seite bei der Kirche ein und bedauert wortreich den Rücktritt des Bamberger Erzbischofs. Bamberg ist also erst einmal bischoflos. Gibt Schlimmeres.

Nun geht´s auf die Dörfer

Dass ein Ramschportal auf Ramschaktionen steht, hat nach einem Nürnberger Dönerverkäufer auch ein Kollege in Fürth erkannt. Der bekommt für seine Billig-Aktion nun ebenfalls kostenlose Werbung.

Pirouetten auf Plastik

Weil Kunsteis einen Haufen Strom verbraucht, müssen die Zirndorfer in diesem Winter aufs gewohnte Schlittschuhlaufen verzichten. Erlangen folgt hingegen dem Beispiel des Nürnberger Postsportvereins und installiert eine Bahn aus Kunststoff. 

Annäherung

In seiner Heimatstadt Würzburg galt Leonhard Frank lange als Nestbeschmutzer. Inzwischen nähert man sich langsam an. Franks Autobiografie „Links, wo das Herz ist“ habe ich unlängst gelesen und kann sie nur wärmstens empfehlen.

Bibben 1

Wenn ein Laster wie jetzt bei Knetzgau statt Bier zur Abwechslung mal Cola auf dem Asphalt verschüttet, dann, so wissen wir jetzt, bibbds. 

Bibben 2

Bibben verbindet man aktuell hingegen eher mit Klimaaktivisten. Vor denen ängstigen sich auch die fränkischen Museen. Allerdings: Wenn die Museen wegen hoher Energiekosten oder klammer Kassen eh geschlossen bleiben, dann bibbd da auch niemand.

Zum Gruseln nach Franken

Wurde Graf Dracula in Kitzingen begraben? Viele Amerikaner kommen jedenfalls gern zum Gruseln hierher, obwohl in der mit Fledermäusen geschmückten Gruft auf dem Alten Friedhof wahrscheinlich jemand anderes liegt. 

Krapfenfüllung

Nachdem bei Schirnding ein Nürnberger erwischt wurde, wie er Crystal Meth in einem Krapfen über die Grenze schmuggeln wollte, hätte ich für eventuell mitlesende und noch aktive Bäcker eine Geschäftsidee: den Maggus-Krapfen, mit Mett statt Marmelade. 


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