Servus mitnander, wortreich und platzgreifend wurde dieser Tage Ludwig Erhards 125. Geburtstag gefeiert. Da will ich nicht nachstehen und darauf verweisen, dass einst sogar zwei Mark für ein Viertel Wein (biologisch, sauer und politisch-korrekt aus Okzitanien) mit ihm und seiner Zigarre in Verbindung gebracht wurden. Inzwischen ist der Lack ab. Wie es aussieht, war der fränkische Kanzler bloß ein Trittbrettfahrer und Nazi-Profiteur. Auf einen entsprechenden taz-Beitrag habe ich hier schon vor zwei Jahren hingewiesen. Die NN haben das jetzt ebenfalls aufgegriffen und sind damit immer noch fixer als der BR, bei dem personelle Interessenskonflikte der Wahrheitsfindung weiter im Weg stehen. Wohlstand für alle! Euer Peter Viebig Reif für die Insel? Nix gwies weis mer ned, das gilt ganz besonders für die fränkische Coronalage. Während unser Minipräsi Lockerungen ankündigt und sich sogar über die von ihm mitbeschlossene Impfpflicht hinwegsetzt, sehen hiesige Chefärzte den Höhepunkt erst für die nächsten Wochen voraus. Und dass Neustadt/Aisch eine Insel der Seligen ist, glaubt halt auch kein Mensch. Direktoratsverweis Gesundheit, Freiheit: Vergesst es! Der höchste Wert hierzulande ist die Schulpflicht. Wer da Zweifel äußert, wie etwa ein Nürnberger Non-Covid-Aktivist, den bestraft die oberste Oberlehrerin (Zusatzqualifikation: „kann auf Kommando grinsen“) mit einem Verweis – und zwar öffentlich via Presseamt. Ursache und Wirkung Ebenfalls gegen die Schulpflicht verstoßen haben, wie mehrfach erwähnt, ein paar Eltersdorfer Mütter. Von einer anderen Oberlehrerin, den Nürnberger Nachrichten, wurden sie dafür gleich mal aus unserer Wertegemeinschaft ausgeschlossen und in die Arme von „Reichsbürgern“ getrieben. Deren Schwurbelsprech hat nun etwas abgefärbt und so lieferten die Mütter wenigstens nachträglich eine Rechtfertigung für den überzogenen USK-Einsatz gegen 15 Kinder. Schwurbler unter sich Mehr als 50 derart vermehrte „Reichsbürger“ haben sich in der Coburger Waldorf-Schule verabredet. Warum sie sich gerade dort trafen? Selbstverständlich ist daran nicht Rudolf Steiner schuld, sondern der Hausmeister. Problembärin Die einen tanzen ihren Namen, die anderen Parlamentsbeschlüsse. Mit einem Tanzvideo wollte die Rother FDP-Abgeordnete Kristine Lütke die Abschaffung des Paragraf 291a feiern. „Unernst!“, zeterte da eine fränkische CSU-Kollegin, die sich inzwischen für gestrige Familienpolitik ins Zeug legt, nachdem es mit dem Zukunftseinsatz nicht geklappt hat. Das Tanzvideo wurde trotzdem gelöscht. Bräsends mecherd iech aa Während trotz hoher Inzidenzzahlen an den Schulen am Präsenzunterricht festgehalten wird, muss man in Nürnberg noch von der Präsenzmesse träumen. Immerhin läuft das Auslandsgeschäft der NürnbergMesse schon wieder wie früher. In China, so ist zu vernehmen, herrsche nämlich „längst wieder Normalität“. Brandschutz mit Folgen Der Brandschutz ist für unsere Hochkultur schlimmer als Corona. Diese These wird gerade in Hof bestätigt. Dort wurde das frisch sanierte Theater durch eine fehlbediente Sprinkleranlage unter Wasser gesetzt und ist jetzt erst einmal unbespielbar. Der böse Kommissar Schmitz In Franken häufen sich nicht bloß die Angriffe auf Geldautomaten, auch Trickbetrüger melden sich häufiger. Immerhin konnte einem „Kriminalkommissar Schmitz“ in Forchheim das Handwerk gelegt werden. Dort hatte die Polizei nämlich Geldkuverts an die Banken verteilt, auf denen Hinweise für einen Trickbetrug aufgedruckt sind. Flammeninferno In Fürth hat ein betrunkener Lkw-Fahrer eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Während die einen von einem „flammenden Inferno“ und „Glück im Unglück“ sprachen, suchten andere nach ausländischen Vorfahren in der Vita des Verursachers. Immerhin hatte der Lkw ein türkisches Kennzeichen. Gott umstimmen Was tun, wenn man mit Gott unzufrieden ist? Fasten? Beten? Laut Kurier hilft es auch, aus der Kirche auszutreten. Bezahlschranke mal sinnvoll Dass besagter Kurier die Antwort auf die Frage „Wie ersticht man einen Menschen?“ hinter der Bezahlschranke versteckt, kann man nicht genug würdigen. Schweinerei! Gefängnis, und zwar nicht zu knapp, droht einem Verbrecher, nach dem die Polizei in Marktbergel fahndet. Der Übeltäter hat mehrere Pornohefte aus den 90ern im Straßengraben entsorgt. Vipmail abonnieren! |