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Servus mitnander,
auch in Franken gibt es abgehängte Ortschaften. Zumindest was das VGN-Angebot angeht. Dort muss sogar der ökomoderne Landbewohner die eigenen Karre besteigen, damit er zum nächsten Bahnhof kommt; und selbst wenn er ganz früh aufsteht, sieht er den Bus vielleicht nur von außen.
Fahrverbote nur für Leute ohne Bahncard, meint
                                                                       Euer    Peter  Viebig

Wow, der Frieser!

Folgt man der lokalen Presse, dann war der Nürnberger Opernball ein derart exorbitantes Highlight, dass das mit der Kulturhauptstadt nur noch Formsache ist. Dass bei „den zahlreich anwesenden Promis und VIPs“ nur Leute wie Michael Frieser oder der Friseur von Dagmar Wöhrl (er kam mit Mütze!) benannt werden konnten, mögen kritische Weltbürger belächeln. Aber die stehen in Nürnberg eh im Abseits. 

Blech-Barrikaden

Was macht man mit nicht mehr verkäuflichen Luxuskarossen? Das demonstrierte der Sponsor besagten Opernballs vor dem Veranstaltungsort. Als Barrikade gegen mögliche Terroranschläge parkte der Autohändler etliche SUV auf dem Grünstreifen. Weil dafür keine Genehmigung vorlag, mussten die Autos zurück auf die Halde. Passiert ist trotzdem nichts.

YouTuber verurteilt

Der „Drachenlord“ aus Altschauerberg hat mit seinen Internetaktivitäten bekanntlich auch Probleme im Real Life. Jetzt wurde er zu sieben Monaten auf Bewährung verurteilt, weil er seine „Burg“ mit Pfefferspray gegen anstürmende Hater verteidigt hatte.

Lebenszeichen vom Tanker

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Das Nürnberger Pressehaus bewegt sich. Beim Ausbau des Frankenschnellwegs hält es inzwischen die Frage, ob dieser noch zeitgemäß ist, für „durchaus berechtigt“. Dass das Ganze – selbst für die Autofahrer, denen während der Bauzeit ein jahrelanges Verkehrschaos droht – hochgradiger Schwachsinn ist, müsst ihr halt vorerst noch hier lesen.

Radikales Anwanzen

Der Nürnberger AfD-Chef Martin Sichert ist seinen Posten als Parteivorsitzender in Bayern los. Wegen organisatorischer Fehler war er in Ungnade gefallen. Die Art und Weise, wie der bislang eher als gemäßigt geltende Sichert beim Parteitag in Greding versuchte, mit verbalen Ausfällen das Ruder herumzureißen, zeigt immerhin, wie AfDler selbst den Zustand ihrer Partei einschätzen.

Hauptsache aus Fürth

In Fürth wird scheinbar jeder, der es in der Welt draußen zu was gebracht hat, kritiklos aufs Podest gehievt. „Es ist ein Skandal, dass Ludwig Erhard immer noch gefeiert wird, als sei er der Held Deutschlands“, ereiferte sich die Buchautorin Ulrike Herrmann jetzt über den „Nazi-Profiteur“ aus der Kleeblattstadt. Und zu deren anderen „großen Sohn“ wäre auch einiges zu sagen. 

Kurzer Faktencheck

Auf Twitter muss man sich kurz fassen. Das schafft inzwischen auch die mittelfränkische Polizei sehr gut. Ein offensichtlich der AfD nahe stehender Langweiler hatte die Vermutung geäußert, beim Bericht über Gewalttaten gegen Polizisten sei verschwiegen worden, dass daran die Asylbewerber schuld seien. Der Social-Media-Diensthabende stellte demgegenüber richtig, die Täter seien überwiegend „männlich, weiß, deutsch und stark alkoholisiert“. Wenn die SZ das gleich als „brillant“ adelt, belegt dies aber eher, dass man es dort nicht gewohnt ist, Fakten knackig auf den Punkt zu bringen. 

Flyer-Alarm

Offenbar hat doch nicht jeder so wacker gekämpft, wie das an Wahlabenden immer verkündet wird. Zumindest glaubt das der Nürnberger SPD-Landtagsabgeordnete Arif Tasdelen. Die Flyer, die er für seine Wiederwahl habe drucken lassen, seien nie verteilt worden, behauptet er. Vielleicht war dies auch anderswo so. Das würde die SPD-Wahlpleiten endlich erklären.

Noch nicht reif für die Insel

Innovatives aus Hof: In der dortigen Innenstadt wurden vor Kurzem „Verweilinseln“ angelegt. Was nach Abhängen in Malle klingt, kam bei der auto- und sauberkeitsorientierten Stadtratsmehrheit weniger gut an. Die Inseln, bei denen es sich eigentlich um Paletten handelt, wurden vorerst eingemottet.

Fröhliches Forschen

Ob das ein gutes Licht auf unseren Wissenschaftsbetrieb – speziell auf den in Würzburg – wirft, sei mal dahin gestellt. Immerhin hat der an der unterfränkischen Uni forschende Fritz Strack seine These, der Mensch sei glücklicher, wenn er einen Stift im Mund habe, gleich selber wieder falsifiziert. Dafür wurde er nun an der Harvard University mit einem Spaßpreis geehrt.


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