Vipmail 376

Servus mitnander,

vor Schloss Weißenstein parken seit einigen Wochen mehr Autos als sonst. Schuld ist eine Netflix-Serie. Man kann sich richtig vorstellen, wie verzweifelte Eltern da versucht haben, ihrem Nachwuchs den Ausflug nach Pommersfelden schmackhaft zu machen: „Komm, heute schauen wir mal, wo Sissi wohnt!“ Es gibt halt viele Gründe, ins Land der Franken zu fahren.  

Gut, wenn man schon da ist,                                   Euer  Peter Viebig


Paradigmatischer Kahlschlag?

Nürnberg droht ein kultureller Kahlschlag. Auf der Streichliste des Kämmerers stehen unter anderem die Kunsthalle, die Kunstvilla, die Blaue Nacht, das Bardentreffen und die Akademie für Fußballkultur. Da flüchtet die Mangelverwalterin lieber in andere Sphären und diskutiert über die Frage: „Nürnberg, ein paradigmatischer Kulturort?“ Würde man hingegen – ganz paradigmatisch – mal eine Kosten-Nutzenrechnung für die beiden Bürgermeister mit ihren teuren Loserprojekten aufmachen, ließen sich die kulturellen Sparmaßnahmen leicht vermeiden.

Mach mal Pause!

Andere sehen in Nürnberg übrigens eher einen (paradigmatischen?) Pinkelort:

Survival of the Rich

Paradigmatisch scheint auch der Stinkefinger zu sein, den der Nürnberger Stadtrat der freien Kunstszene zeigt. Oder glaubt ernsthaft jemand, dass die Baukosten ausgerechnet bei der Kongresshalle nicht steigen?

Adidas hat keinen Lauf

Lange hatte Adidas geglaubt, die antisemitischen Entgleisungen seines Markenbotschafters ignorieren zu können. Jetzt wurde der öffentliche Druck zu groß und der Herzogenauracher Konzern beendete seine Zusammenarbeit mit Kanye West. Ruiniert ist der Ruf trotzdem. Puma freut´s.

Guten Morgen, Joachim!

In unserer Staatsregierung sitzt nicht bloß der Maggus und pampert seine Nürnberger Uni. Nein, nun hat auch der Joachim entdeckt, dass er in Erlangen gewählt werden will und deshalb was für die dortige Uni tun muss. Das Bröckeln hat daher wohl bald ein Ende. Von der Klimakrise hat der Joachim aber offensichtlich immer noch nichts mitbekommen. 

Hasta la vista, baby!

Die Befähigung zu Spitzenämtern kann man halt nicht an der Volkshochschule erwerben. Da braucht es Vorbilder. Auf  Twitter hat sich einer die Mühe gemacht rauszufinden, welchem Vorbild unser Maggus nacheifert. Spoiler: Es ist Arnold Schwarzenegger.

Tonangeber

Dass beim Nürnberger Monopolblatt der Chefredakteur eine OB-Wahl in Tübingen kommentiert, lässt auf Persönliches schließen. Und richtig: Der Wähler habe auf Facebook gehört und nicht auf die „echte Welt“, also die „seriöse“ Presse. Dabei seien es doch „unzufriedene ältere Männer“, die bei Facebook den Ton angeben. Fragt sich bloß, wer bei den NN den Ton angibt. Zufriedene ältere Männer? 

Das Ende ist nah!

Oben genannte Publikation will im globalen Krisengerede nun eigene Duftmarken setzen und warnt seit Tagen vor der „Gansokalypse„.


Schädigend
Sprachlich eher in eine andere Richtung ist hingegen die mittelfränkische Polizei unterwegs:

Betagtenfreundlich

Bad Windsheim ist das ZDF unter den deutschen Städten. 

Vergrämung

Während andere Kommunen aus Energiespargründen die Beleuchtung runterdimmen, wird in Bamberg eine „Störbeleuchtung“ installiert. Damit sollen Partygänger von der Unteren Brücke ferngehalten werden. 

Fachkräftemangel 1

In Bamberg wird auch eifrig diskutiert, wie man Denkmalschutz und Photovoltaik zusammen bekommt. Macht euch keinen Stress!, möchte man ausrufen. Gegenwärtig findet sich eh keiner, der euch die Dinger aufs Dach schraubt.

Fachkräftemangel 2

So läuft das, wenn das eigene Personal lieber was mit Medien als mit Schraubenschlüsseln macht. Weil sich in Coburg zwei Verkehrszeichen widersprechen, wurde ein Erklärvideo gedreht, nachdem sich niemand gefunden hatte, der das falsche Schild abschraubt. 

Vipmail abonnieren