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Servus mitnander,

nachdem man in Bayern keine Maßkrüge wählen kann, wählt man halt das Freibiergesicht dahinter. Das verstehen viele im Norden nicht und meinen, mit dem Kampfbegriff „Doppelmoral“ Wokeness ins Entwicklungsland bringen zu können. Doppelmoral? Die beichtet man in Bayern doch schon seit Jahrzehnten weg. Ach was, seit Jahrhunderten. (Spaten trinken, auch wenns der Festwirt zahlt, ist allerdings unverzeihlich.)

Hier ändert sich wohl vorerst nix:                          Euer Peter Viebig


„Team Vorsicht“ lebt noch

Während in München im Beisein seines Chefs sogar Bayernkicker das Virus ungehindert verbreiten konnten, warb Gesundheitsminister Holetschek („Alkoholetschek“) in Franken (Zirndorf) mit Maske fürs neuerliche Impfen.

Gute Architektur?

Gute zeitgenössische Architektur gibt es noch. Allerdings kaum in Franken. Auf der Liste auszeichnungswürdiger Gebäude befinden sich lediglich eines in Fürth und eines in Aschaffenburg. Und das, obwohl sich in Nürnberg seit Jahrzehnten wichtige Leute (u.a. die hier) dieser Aufgabe widmen. 

Vermieter mit Einfluss

Mit Adidas geht es abwärts. Nicht bloß an der Börse. Selbst prominente Markenbotschafter wie Kanye West gehen auf Distanz. Jetzt kam heraus, dass auch der Vermieter eines Berliner Adidas-Geschäfts versuchte, dem Herzogenauracher Konzern wegen reduzierter Mietzahlungen zu schaden. Die Folge: schlechte Presse, handelte es sich bei dem Vermieter doch um Springer-Verlagschef Döpfner.

Waldbewohner gesucht

Dahin geht es auch mit dem Frankenwald. Die Leute ziehen weg, der Borkenkäfer leistet ganze Arbeit und wer jetzt meint, man könnte dort wenigstens ein paar Windräder errichten, der hat nicht mit dem Landesbund für Vogelschutz („Mitvögeln„) gerechnet. Der setzt auf den Schwarzstorch.

Die Nummer ist durch

In Kulmbach (und wohl auch anderswo) wird es so schnell keinen verkaufsoffenen Sonntag mehr geben. 

Parallelwelt Profifußball

Während wir zu winterlicher Abhärtung angehalten werden, wird im Bayreuther Stadion eine Rasenheizung installiert. Und das wahrscheinlich nur wegen ein oder zwei Spielen, da die Spielvereinigung – so wie es aussieht – eh wieder absteigt.

Fake-Bamberg

Neben Fake-Accounts wartet die Bamberger Kommunalpolitik auch mit Fake-Fraktionen auf. Und selbst angeblich Linke haben dort kein Problem, mit der AfD zusammenzuarbeiten. 

Langsamer Reformprozess

Gestern wäre Anneliese Michel aus Klingenberg 70 Jahre alt geworden. Allerdings ist sie mit 23 nach 67 – mit dem Segen des Würzburger Bischofs vorgenommenen – Teufelsaustreibungen gestorben. Die Angehörigen warten immer noch auf ein Bischofswort.

Aus der Geschichte lernen

Dass Krieg, Klimakrise und Bischöfe gerade in Franken dazu führen können, wehrlosen Unschuldigen die Schuld zu geben, möchte ich bei dieser Gelegenheit gerne mal in Erinnerung rufen.

Historischer Fund

In der Möhrendorfer Kirche beschäftigt man sich hingegen aktiv mit der Vergangenheit und öffnete die Zeitkapsel. Anders als das Gotteshaus stammte die jedoch nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem Jahr 1977. Der „Pfaffer“ (Pfaffe? Paffer? Pfarrer?) fand darin ein Exemplar der Erlanger Nachrichten. Die gab´s damals nur gedruckt. Bald wird wohl ein USB-Stick nötig sein.



Recycling

Es gibt tatsächlich Nutzer des zu obiger Zeitung gehörenden Onlineauftritts, deren Gedächtnis noch funktioniert. Denen fällt dann auf, dass da mitunter alte Artikel recycelt und als neu verkauft werden. 

Wollt ihr den totalen Herbst?

Für besagtes Trash-Portal ist dann auch das Ende des Sommers nicht einfach ein normaler Jahreszeitenwechsel, sondern „der totale Absturz“. Dass man sich dabei auf einen aufs Clickbaiting spezialisierten Meteorologen stützt, zeigt, dass es in diesem Bereich offenbar mehrere lukrative Bullshit-Jobs gibt.

Wetterkapriolen

Vergangene Woche musste das Bayerische Fernsehen die Liveübertragung von „Jetzt red i“ wegen Starkregens unterbrechen. Blöderweise ging es bei der Sendung aus dem unterfränkischen Kleineibstadt um das Thema Trockenheit.


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