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Servus mitnander,

da schreitet man verträumt im Garten fürbaß und stößt auf das hier. „Oh, schon Ostern!“, jauchzt man. „Wie die Zeit vergeht!“ Doch halt, es ist ja eine neue Zeit. Gibt´s da noch Ostern? Zumindest gibt´s noch die dazu gehörenden Glocken. 

Friedliche Grüße,                                         Euer  Peter Viebig



Arbeitsnachweise

Dass Corona um sich greift, dürfte inzwischen jeder selber oder über seinen infizierten Bekanntenkreis mitbekommen haben. Genauso, dass mancher nach positivem Schnelltest einfach so ohne PCR-Stress daheim bleibt und damit nicht in den Statistiken auftaucht. Die Zahlen, wonach Lichtenfels vorne und Nürnberg hinten liegt, kann man also höchstens noch als gesundheitsamtlichen Arbeitsnachweis betrachten.

Qualitätseinbußen

Auch in den Zeitungsredaktionen hat Omikron zugeschlagen. Statt Artikeln gibt´s Entschuldigungsanzeigen für (noch) schlechtere Qualität:



Nichts verlernt

Nachdem trotzdem wieder Volksfeste stattfinden, können Oberbürgermeister endlich ihre Kernkompetenzen unter Beweis stellen. Christian Schuchardt (Würzburg) zum Beispiel. Der brauchte nur einen Schlag zum Anzapfen.

Söder holt den Rotstift raus

Die Landtagswahlen in Bayern sind zwar erst im Herbst 2023. Unser Maggus sondiert aber schon fleißig, wo man am mehrheitsschonendsten den Rotstift ansetzen könnte. In München steht der Konzertsaal zu Disposition. Da jammern lediglich der letztlich doch CSU-freundliche BR und eine anscheinend durchgeknallte Geigerin. In Nürnberg droht ein Chefredakteur hingegen, Söder würde sich „mit einem größerem Teil der Stadtgesellschaft anlegen“, sollte er auch der Nürnberger Oper den Stecker ziehen. Sehe ich anders, trotzdem wird der Stecker vielleicht doch erst nach der Wahl gezogen.

Baron Ochs von der Fleischbrücke

Weil die Generation Netflix meist gar nicht weiß, was an der teuren Nürnberger Oper so läuft, hier der Teaser zum diesjährigen Highlight, das am 3. April (allerdings ohne Stardirigentin) Premiere hat: Erzählt wird die Geschichte vom jungen Grafen Octavian, der seine alternde Geliebte Feldmarschallin Werdenberg zugunsten der jungen Sophie von Faninal verlässt und diese damit aus den Fängen des Bräutigams Baron Ochs von Lerchenau befreit.

Preiswerte Pflänzchen

Dass es in Nürnberg auch Kultur gibt, die mit weitaus geringeren Mitteln weitaus Zeitgemäßeres auf die Beine stellt, erfährt man zwar nicht in der Zeitung, aber auf YouTube.

Warum einfach, wenn´s auch teurer geht

Während noch überlegt wird, ob ein Nulltarif nicht unbürokratischer und einfacher wäre als ein 9-Euro-Ticket, kann sich der VGN gar nicht schnell genug für die teurere, kundenunfreundlichere Variante entscheiden.

Gesattelt

Wer Radwege will, soll gefälligst dafür bezahlen. Das meint zumindest die Coburger FDP und fordert die Einführung einer Fahrrad-Vigniette. Und weil die FDP schon immer eine Partei des sozialen Ausgleichs war, begründet sie das damit, dass die Radfahrer in jeder Beziehung gesattelt seien, schließlich leisten sie sich E-Bikes, die teilweise 8000 Euro kosten. 

Sempft aus der Region

Wenn keine Senfsaat aus Russland und der Ukraine importiert werden kann, trifft dies zur Abwechslung mal die Großen. Kleinere, fränkische Produzenten greifen für ihren Sempft auf regionale Produkte zurück und verweisen darauf, dass sich mit der einst bloß zur Bodenverbesserung verwendeten Senfsaat mittlerweile gutes Geld machen lässt. 

Entwarnung kostet 

Würzburg-Heidingsfeld ächzt unter einer Rattenplage. Zumindest verbreitet dies kostenlos der Privatsender Sat1. Dass das vielleicht gar nicht stimmt, erfährt man hingegen nur hinter der Mainpost-Bezahlschranke.  

Autojournalismus 1

Bleiben wir bei der Mainpost. Auch der wird eine einseitige Autofahrerperspektive vorgeworfen. Wie den Kommentaren zu entnehmen ist, herrscht in der Redaktion dabei zwischen Leseranwalt und Managing-Editor Dissens. Was da erst bei den bräsigen Offlinern los ist, möchte man gar nicht wissen.

Autojournalismus 2

Womit wir bei der VNP-Motorwelt wären. Die sucht auf Facebook und Instagram gerade dringend Nachwuchs (Führerschein Voraussetzung, Studium optional). Dass bereits das aktuelle Angebot manchem Leser zu sehr in Richtung Schulaufsatz geht, spielt offenbar keine Rolle. Hauptsache jung und billig. Vorher im Netz über das Betriebsklima informieren, sollten sich die Bewerber/innen übrigens besser nicht.

Zuckerpreis

Eine Apotheke aus Helmbrechts hat die Inflation offenbar schon antizipiert. Das Kilo Zucker wird da für mehr als 2000 Euro offeriert. Verpackt allerdings in einem schicken Ledertäschchen. 

Rechtzeitig zum Arzt!

In Rödental wollte eine ältere Dame den Augenarzt aufsuchen. Leider fand sie erst die Praxis nicht mehr und dann kam sie mit ihrem Auto auch noch von der Fahrbahn ab.


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