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Servus mitnander,

das Fenster offen lassen, damit man den Ruf nicht überhört, sowas kennt man von karrierebewussten Zeitgenossen. Inzwischen praktiziert das mancher auch, weil er immer noch auf seinen Impftermin wartet. So oder so beschleicht einen jedoch das Gefühl, dass da gern die falschen gerufen werden.

Wenigstens vertreibt Lüften die Aerosole, sagt    Euer Peter Viebig




Mangelhafte Mangelverwaltung

Anscheinend wird gerade etwas freigegeben, was gar nicht vorhanden ist. Zunächst nur aus Bayreuth und Bamberg verlautete, in den Impfzentren würden keine Erstimpfungen mehr durchgeführt. Verwiesen wurde auf eine Anweisung des bayerischen Gesundheitsministeriums. Das dementierte. Aber auch irgendwie nicht. Nun sieht es so aus, als hätte sich nicht bloß die EU bei der Vakzinbestellung blöd angestellt.

Richtig zählen

Während (offenbar schon geimpfte) Redakteure beim bayerischen Impfstopp die Verantwortlichen aus der Schusslinie („Ein Impfstopp, der keiner ist“) nehmen, machen das In Nürnberg und Schweinfurt die Oberbürgermeister. Sie stellen sich vor ihre Gesundheitsamtschefs. In Nürnberg musste die zuständige Referentin ihrem OB allerdings versprechen, ab sofort keine Rechenfehler mehr zu machen. 

Mach uns den Hausarzt!

Nicht so ganz zum aktuellen Wetter passen die Warnungen, in Franken könnte das Trinkwasser knapp werden. Weil derartige Warnungen nicht völlig neu sind, befürchtet mancher, die Privatisierungsfreunde in der Politik könnten die Problemlösung bald an Nestlé delegieren. 

Nur der FCN!

Das Fürther Kleeblatt kann bereits am Sonntag den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machen. Weil das Nürnberger Medienhaus aber traditionell die Clubbrille auf hat, wiesen beide Zeitungen am Montag darauf hin, dass die Fürther dies nur dem FCN zu verdanken hätten. Wahrscheinlich ist der auch dafür verantwortlich, dass die Würzburger Kickers in Liga 3 absteigen müssen. Aber Würzburg liegt von Nürnberg noch weiter weg als Fürth.

Zur Strafe eine letzte Demo

Am vergangenen Samstag demonstrierten die „Querdenker“ letztmalig in Nürnberg. Die nicht sonderlich gut besuchte Demo wurde angeblich nur noch deshalb durchgeführt, um die Stadt für ihr „arrogantes und überhebliches Verhalten“ zu bestrafen.

Nicht alle Cops…

Die vielfältigen Lockerungsankündigungen haben etliche hundert Bamberger wohl allzu wörtlich genommen. Größtenteils ohne Mundschutz trafen sie sich zum gemeinsamen Umtrunk an der Unteren Brücke. Die Polizei musste einschreiten und beklagt zudem eine steigende Aggressivität gegen staatliche Ordnungskräfte. Vielleicht hat sich das inzwischen etwas gelegt, nachdem am Sonntag Millionen gesehen haben, wie menschlich die fränkische Polizei ist und dass hier sogar Bullinnen Liebe fühlen.

Platz für Fußgänger

Der erste Pop-Up-Gehweg Deutschlands war am Sonntag in Würzburg zu bestaunen. Am Mainkai durften Fußgänger ausnahmsweise auf der Fahrbahn laufen und mussten sich nicht unter Missachtung der Abstandsregelns auf dem schmalen Gehstreifen drängen.

Noch superer

Um jeden Meter Platz kämpfen auch die Gewinner des Teillockdowns: die Supermärkte. Während die einen nur ihr Sortiment und die Verkaufsfläche erweitern wollen, sollen – etwa in Forth oder Kalchreuth – auch noch neue gebaut werden. 

Dürer steht nicht für Gemüse

Nachdem am Nürnberger Flughafen aktuell wenig los ist, fällt es umso mehr auf, wenn dort eine größere Zahl von US-Soldaten landet. Die unterstreichen damit die militärische Bedeutung des Dürer-Airports und zerstören so manche Träume, dort vielleicht die Gemüseanbaufläche vergrößern zu können.

Fränkische Missionare

Zum Thema Rassismus und Kolonialismus gibt es auch eine fränkische Facette. Die führt nach Neuendettelsau, von wo aus Neuguinea in einen Gottesstaat verwandelt werden sollte.

Spürhunde

In Franken werden Innenräume gerne mit Holzvertäfelungen wohnlicher gemacht. Problem dabei: Man sieht nicht, wenn sich dahinter Schimmel bildet. Aus diesem Grund hat Bessy aus Leinburg gut zu tun. Bessy ist ein Schimmelspürhund. Sogar zertifiziert, denn selbst in der Schimmelspürhundbranche sind Scharlatane unterwegs.




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