Vipmail 337



Servus mitnander,

sich am Querdenken abzuarbeiten, verschafft einem zwar das Gefühl von Überlegenheit, das Geradausdenken hat allerdings auch seine Tücken. Möglicherweise ist sogar Umdenken angesagt. Soll man sich zum Beispiel lieber jetzt mit dem offenbar Unvermeidbaren  anstecken, solange man noch Antikörper besitzt oder soll man warten und weiter dahamm bleim? Die Vordenker halten sich da gerade auch bedeckt. Daher wünsche ich euch halt diesmal:

Bleibt xund oder werdet nicht allzu krank:    Euer  Peter Viebig




Beißhemmung

Fast schon regelmäßig scheitert das Nürnberger Gesundheitsamt an der neuen Technik. Das örtliche Medienhaus versteckt sich bei der Kritik jedoch hinter Twitteraktivisten. Entweder herrscht da Beißhemmung oder die Kollegen kommen vor lauter Konferenzen nicht  zur Recherche. Möglicherweise beides.

Die einen sagen so, die anderen so

Obige Schlagzeile fand sich am Dienstag im Herzogenauracher Lokalteil. Auch aus Nürnberg kamen positive Signale: In Gostenhof wird ein schlecht besuchtes Gotteshaus zur Kulturkirche umgewandelt. Nur die einstige Hochkultur ist weiter am Jammern.

Arte und Adorno ade!

Einstige? Ja, die neue findet ab morgen bei RTL statt. Dessen Dschungelcamp wird vom NN-Feuilleton nämlich als die neue Hochkultur geadelt. Säßen da doch  „selbst Journalisten, Medienwissenschaftler und Philosophen vor dem Fernseher und lassen ihren Adorno links liegen.“ Nachdem diesmal auch der Lokalpromi Peter Althof mit dabei ist, guckt wahrscheinlich die halbe NN-Redaktion den Bildungskanal.

Ein letztes Glaserl…

Weil der Weinverkauf gleich neben dem Eingang zum Krankenhaus stattfand, gab es laut der Würzburger Stiftung Juliusspital „in der Vergangenheit Irritationen“. Das soll nun ein Ende haben. Mit dem neuen „Silvanerhaus“ werden Sonnen- und Schattenseiten das Alkohols sauber getrennt.

Kein rechtsfreier Raum


Betrug bleibt Betrug, auch im Internet. Diese offenbar nicht überall geteilte Erkenntnis führte in Bamberg zur Auflösung des rot-grünen Rathausbündnisses und droht auch die dortige SPD zu spalten. Auf der mit den Fakeaccounts unterstützten Facebookseite werfen sich führende Bambergsozis gerade gegenseitig AfD-Methoden vor.

Fürth bleibt Fürth


In Fürth wird derzeit daran erinnert, dass vor 100 Jahren der Zusammenschluß mit Nürnberg nur um Haaresbreite vermieden werden konnte. Da wo das gemeinsame Rathaus errichtet werden sollte, steht jetzt übrigens das Klärwerk.

Braune Mundart

Wegen seiner NS-Vergangenheit wird der unterfränkische Mundartdichter Nikolaus Fey sukzessive von Straßennamensschildern getilgt. Nürnberg belegt, dass es auch anders geht. Da heißt die nach dem Mundartdichter Paul Rieß benannte Pausalastraße immer noch so. Vielleicht weil Pausala neben Hitler und Streicher auch seine Heimatstadt gerühmt hatte: „Nürnberg ward für wackres Streiten Reichsparteitagsstadt auf alle Zeiten.“

Rätselhafte Häufung

In Aschaffenburg ist schon wieder Nagellackentferner ausgelaufen.

Wortreich verschwiegen

Das bei Burghaslach produzierte Bobby-Car ist ein Erfolgsprodukt. Deswegen wird sein 50. Geburtstag medial gebührend gefeiert (hier oder hier). Warum dabei die Tatsache unter den Tisch fiel, dass einst ein Bundespräsident über das Plastikauto stolperte, liegt wohl an der damit verknüpften Medienschelte.  

Maggus und der Glücksjubel

Bevor irgendjemand angesichts der Schlagzeile „Markus Söder und seine Karin: Glücksjubel, die Sensation ist perfekt“ am Kiosk die „Neue Welt“ kauft: Lasst es, der Maggus hat lediglich erzählt, er liebe seine Familie und das beruhe auf Gegenseitigkeit. 

Helikopterpapa

Der Präsenzunterricht hat nicht bloß Einfluss auf die Infektionszahlen, er hat auch andere negative Weiterungen. Bei Fürth wurde jetzt ein Vater auf der A73 aus dem Verkehr gezogen, weil er mitsamt Nachwuchs statt der vorgeschriebenen 80 km/h mit 172 km/h unterwegs war. Seine Begründung: Die Kinder müssen in die Schule.


Vipmail abonnieren!