Vipmail 261


Servus mitnander,


manche Sprayerbotschaften dürften eventuell bald nicht mehr verstanden werden. Andere versteht man schon jetzt nicht. In Coburg war aktuell „SEI“ oder „531“ zu lesen, die Erlanger wiederum rätseln, was ihnen das breit verteilte „Tarif“ sagen soll. Vielleicht wollten die Graffiti-Künstler aber einfach nur ausdrücken, dass auch ihnen der Lockdown nicht gut getan hat. Wem das mitmenschliche Korrektiv fehlt, der wird nämlich langsam wunderlich.

Wundert euch also besser über nichts, Euer        Peter Viebig


Sehnsucht nach Nähe

Lag´s am Anliegen, am Wetter oder an der Sehnsucht nach körperlicher Nähe zu Gleichgesinnten? Fast überall kamen zu den BLM-Demos unerwartet viele Menschen. In Nürnberg waren es statt der angemeldeten 400 rund 5000 Teilnehmer, was die Einhaltung des Mindestabstandes zusätzlich schwierig machte.

Nicht rumsitzen, Geld verteilen!

Apropos BLM: Was treibt eigentlich die gleichnamige, inzwischen ziemlich obsolet gewordene Medienorganisation? Nun, sie darf eine Million Euro an Corona-geschädigte, kostenlose lokale Wochenzeitungen verteilen. Wetten, dass die Vipmail dabei leer ausgeht? 

Nicht alles schlecht

Man mag es kaum glauben, auch in Franken gibt es Leute, die Donald Trump gar nicht so übel finden. Zum Beispiel, wenn er in Ansbach die US-Army abziehen will.

Nur der Pöbel sucht Parkplätze

Um die sensiblen Siemensianer bei Laune und in Erlangen zu halten, gibt es dort traditionell Vergünstigungen. Einst gewährte der Einzelhandel dem Siemensangestellten zehn Prozent Nachlass. Heute zieht ein kostenloser Parkplatz offenbar mehr. Dass Erlangen so langsam mit Siemens-Parkhäusern zugepflastert wird, passt aber weder in die Zeit, noch dazu, dass Gleiches bei den örtlichen  Gartenbesitzern strengstens geahndet wird.

Hofer Vorbild


Passend zur Mehrwertsteuersenkung erinnerte die Stadt Hof an ein ähnliches Ereignis. Damit Hof nach den Schäden durch den Hussitensturm wieder auf die Beine kommt, gab es damals eine zehnjährige Steuerbefreiung. Die Hofer feiern das seitdem mit ausreichend Bier. Selbst in diesem Jahr. Allerdings leicht reduziert. Dafür gab es zur Nachwuchsförderung einen Schläppchentag.

Was für eine Überraschung!

In Zeiten wie diesen wird selbst das ausgefallene Ereignis als Ereignis zelebriert. Ausgefallen sind in der Folge auch zwei Kater. Der nach dem Berg und der nach Rock im Park. Was letzteres angeht, so liest man, soll nun aber nachgerade Euphorie ausgebrochen sein. Die Topacts für RIP 2021 wurden nämlich bekannt gegeben: Green Day, Volbeat und System of a Down. Spielen die da nicht jedes Jahr?

Fenster auf!

Dass Bahn und VAG für Nürnberg neue Züge angeschafft haben, wurde in der Lokalpresse pflichtgemäß abgefeiert. Zukunftsweisend sind die neuen S- und U-Bahnen eher nicht. Das liegt weniger am bloß optional vorhandenen WLAN, als vielmehr an der für die Verbreitung von Aerosolen leider ungünstigen Klimatechnik. Vielleicht sollte man sich lieber im Museum bedienen. Dort gibt es Wagen, in denen man noch die Fenster öffnen kann.

Ausgemeindet

Die Lockerungen in Thüringen passen nicht so ganz zu den Meldungen aus Sonneberg, das sich in den letzten Tagen zu einem Hotspot gemausert hat. Wahrscheinlich zählen die Thüringer Sonneberg aber längst zu Franken.

Aller Anfang ist schwer

Im Nürnberger Amtsblatt reicht es schon, das Adjektiv „veritabel“ einzustreuen, um aus einer Nacherzählung eine Glosse zu machen. Aktuell wird auch mal ein O statt ein A verwendet, weil das ein Vizeministerpräsident ebenso macht. Jetzt bekam ein kleines, ohnehin nur für die Facebookfreunde gedachtes Fremdvideo den Stempel „lustig“ verpasst, obwohl es noch nicht einmal zum größtmöglichsten Amtsblatt-Gefühlsausbruch, dem Schmunzeln, taugt. Darüber könnte man sich nun wiederum lustig machen, stattdessen sollte man lieber die bescheidenen Schritte ins Neuland würdigen.



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