Vipmail 237

Servus mitnander,
Kranke, die Heilung suchen, müssen nicht mehr klimaschädlich nach Lourdes pilgern, sie können auch die neue Dependance in Höchstadt besuchen. Dort wurde, begleitet von den Gebeten des Altpapstes, eine Lourdes-Grotte eröffnet. Wer im Angesicht der, nicht etwa im Versandhandel bestellten, sondern persönlich vom Pfarrer im französischen Wallfahrtsort importierten „Mutter Gottes“ (übrigens auch „Gast“ bei Markus Lanz) nicht sofort gesundet, der kann dann ja immer noch ein paar Globuli einpfeifen. Man muss halt dran glauben. Andererseits ist die medizinische Wirkung guter Wünsche zum Jahresende auch nicht belegt.

Trotzdem: Frohe Weihnachten und ein Xunds! Ich komme dann im nächsten Jahrzehnt wieder rum:                  
Euer    Peter  Viebig


Folgenschwere Klicks

Der digitale Fachkräftemangel offenbarte sich dieser Tage wieder geballt. Zunächst musste das Klinikum Fürth einen Aufnahmestopp ausrufen, dann legte das Öffnen eines infizierten Mailanhangs die Nürnberger Schulverwaltung lahm. Vielleicht sollte man den Job gleich jenen übertragen, denen jetzt keine Schulverweise ausgestellt werden können.

Alles nur Einzeltäter

Dass bei rechtem Terror reflexartig von Einzeltätern gesprochen wird, ist ein ziemlich altes Phänomen. Heute wird in Erlangen mit einer Mahnwache an den Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke durch eine „Vereinigung von Einzeltätern“ erinnert. 39 Jahre ist das inzwischen her. 

Verkehrspolitik in a nutshell

Die Strecke Nürnberg-Stuttgart wird mittlerweile von einem privaten Bahnunternehmen bedient. Das ist allerdings – anders als versprochen – nicht mit modernen Zügen unterwegs, sondern mit uralten Waggons. Die seien zwar nicht komfortabel, dafür aber zuverlässig

Danke, Massa!

München gibt fränkische Raubkunst zurück. Damit sollen inzwischen festgestellte Kulturdefizite behoben werden.

Geschmacksoffensive

Im Tucher-Land wurde eine Bierbotschaft eingerichtet. An Industrieplörre zwangsgewöhnte Trinker sollen dort echte fränkische Braukunst kennen lernen. Aber nicht nur an der Geschmacksfront, auch vor Gericht weht der Großbrauerei der Wind ins Gesicht.

MIttendrin statt nur dabei

Die Rhön gehört jetzt zu uns. Bislang durften fränkische Orte in der Nähe des Mittelgebirges nur „an“ oder „vor“ der – bislang hessischen – Rhön heißen. Das unterfränkische Bischofsheim an der Rhön heißt ab 1. Januar Bischofsheim in der Rhön.

Rückkehr zum Bewährten

Dass der Wandel von der Eisenbahn- zur Autostadt als historischer Fehler in die Nürnberger Geschichte eingehen wird, dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein. Inzwischen besinnt man sich wieder auf die Eisenbahntradition und einstige Autofetischisten freuen sich darüber, dass ein neues ICE-Ausbesserungswerk Hunderte Jobs nach Nürnberg bringt.  

Tierprotest

Was die Tierwelt verkehrspolitisch wünscht ist leider nicht so genau erkennbar. Während in Poxdorf davor gewarnt wird, dass Biber die ICE-Trasse sabotieren, legte in Nürnberg ein Schwan den Autoverkehr lahm. Ob dies eine Protestaktion war, kann die Polizei aufgrund fehlender Sprachkenntnisse bislang nicht bestätigen. Jedenfalls wurde der Schwan unter Anwendung unmittelbaren Zwangs zurück in sein Reservat gebracht. Angeblich gibt es eine Verordnung, nach der er dort zu verbleiben hat.


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