Vipmail 254



Servus mitnander,

selbst wenn Masken als Schutz vor Corona fragwürdig sein sollten, gegen Heuschnupfen helfen sie. Ungünstig sind sie hingegen für jene, die demnächst die Corona-App benutzen wollen. Mit Maske dürften sie damit erstmal an der Gesichtskontrolle scheitern, die viele neuere Handys (und nur auf denen läuft die App) zum Entsperren durchführen. Selbst brave Schafe kommen derzeit schwer ins Schleudern.

Blök!                                                    Euer          Peter Viebig

Sieger

Gut, der Berg fällt dieses Jahr auch aus. Aber wenn uns jemand gefragt hätte, ob wir auf einen Besuch verzichten würden, wenn wir damit der Münchner Bussigesellschaft den Stöpsel ziehen: Wir hätten doch alle Ja gesagt. 

Verlierer

Wer hingegen den FC Bayern sponsert, billig in China produziert und asozial seine Mietzahlungen einstellen will, der muss nun um Geld betteln und einen 3-Milliarden-Kredit beantragen. Sogar auf ihre Boni verzichten die Vorstände der Herzogenauracher Weltfirma. Adidas-Chef Rorsted muss demnach in diesem Jahr mit 3,5 Millionen statt mit 8 Millionen auskommen. Mitleid keimt da nicht auf.

Resistent

Obwohl er es mittlerweile besser wissen müsste, hält der Bundesgesundheitsminister weiter am Schrumpfkurs im  Krankenhauswesen fest. Darüber dürfte nicht bloß das Nürnberger Theresienkrankenhaus sauer sein. 

Kein Grund zu Entwarnung

Während manch einer inzwischen schon wieder zur sogenannten Normalität zurückkehrt, musste ein 35-köpfiges Bundeswehrteam in Quarantäne geschickt werden, weil sich ein Soldat beim Aushelfen in einem Pflegeheim bei Bamberg mit dem Coronavirus angesteckt hat.

Risikogruppe

Nur wegen ihrer Redseligkeit konnte in Kulmbach eine mutmaßliche Virenschleuder aus dem Verkehr gezogen werden. Ein infizierter 68-Jähriger war trotz Ausgehverbots in der Stadt unterwegs . Dort wollte er wohl einer Frau mitteilen, dass die Krankheit auch bei Angehörigen von Risikogruppen einen milden Verlauf nehmen kann. Die Frau alarmierte jedoch die Polizei, die den Mann aus dem Verkehr zog.

Saurierevent 

Während der Dinosaurierevent „Norisringrennen“ auf Teufel komm raus durchgezogen und wenigstens noch die Anwohner nerven soll, greift man in Bayreuth zu digitalen Alternativlösungen. Der „Fun Run“ wird dort ersatzweise per App und entsprechende Nachweise bei Facebook oder Instagram  durchgeführt.

Schubladen-Schurnalismus

Auch der Schubladen-Journalismus kocht auf Sparflamme. Da wird dann jeder, der nicht willfährig seine bayerische Majestät hofiert, zum AfDler, selbst wenn er mit der Partei nichts am Hut hat. Wie zum Beispiel ein Nürnberger Plagiatsjäger, der unserem, sonst so vorsichtigen Ministerpräsidenten vorgerechnet hat, dass die Kommunalwahl zwar ein Erfolg für ihn, aber auch ein Fest für die Corona-Viren war.

Eigen-PR statt Aufklärung

In eigener Sache sind fränkische Journalisten zurzeit eher mit Durchhalteparolen unterwegs. Infos zum neuen Arbeitsalltag, zum Wegfall des Terminjournalismus, zur Situation der Zusteller und der Freien oder zur redaktionellen Unabhängigkeit, wenn man auf Geld von Staat oder Facebook angewiesen ist, sucht man leider vergeblich.

Eigen-PR statt Stillstand

Wie man brach liegende Druckkapazitäten aktuell nutzen kann, das demonstriert der Nordbayerische Kurier. Nachdem die Zeitung immer dünner wird, werden eben Schutzmasken bedruckt und dem Einzelhandel zur Verfügung gestellt.

Das Böse ist immer und überall

Es gibt, man mag es kaum glauben, aktuell auch noch andere Dinge, die Angst machen. Zum Beispiel Waldbrände und Zecken.


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1 Gedanke zu „Vipmail 254“

  1. Ha, da konkurrieren sie wieder, die polarisierenden Sichtweisen in einem Nordbayerischen Käseblatt. Während sich die eine mangels zulässiger Gerichtsberichterstattung als flotte Mittdreißigerin dem Bashing gegen Senioren anschließt, bedankt sich die andere in subtiler, feinsinniger Weise bei allen vermeintlich systemrelevanten und in unserer Mediengesellschaft eher unwichtigen Corona-Mitläufern. Trotzdem anerkennenswert und lesenswert, wie sich so manche „Schurnalistin“ mit unaussprechlichem Namen dem Dilemma einiges Positives und Geistreiches abgewinnen kann.

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