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Servus mitnander,

dass sich alles mit Geld regeln lässt, ist auch so ein Gedanke, von dem wir uns wohl verabschieden müssen. Die bayerische Staatsregierung hält das Pflegepersonal (wie hier am Nürnberger Klinikum) inzwischen mit Lunchpaketen bei Laune.  
               
Ich hoffe, die ist bei euch noch nicht in den Keller gerauscht,
                                                      Euer          Peter Viebig

Frau Doktor Seltsam

Robert Koch und Christian Drosten scheinen das Zepter an eine gewisse Leopoldina weitergereicht zu haben (wobai man auch mal eine Auge auf den „ergebnisoffenen“ Herrn Streeck werfen sollte). Leopoldina kannte zuvor kaum einer. Ich auch nicht. Dabei hat sie fränkische Wurzeln. Zuletzt machte sie sich noch unter dem Namen „Nationale Akademie der Wissenschaften“ wichtig und forderte, 1300 Krankenhäuser in Deutschland zu schließen. Dass sie nun ausgerechnet die für ihre große Besonnenheit bekannten Grundschüler als erstes wieder rausschicken will, passt somit ins Bild. Wohl auch, dass sie zu mehr als 90 Prozent maskulin ist.

Falsches Pferd?

Masken helfen nicht, diese Aussage musste mittlerweile revidiert werden. Vielleicht gilt das auch bald für die Aussage: Beatmungsgeräte helfen. Ein Klinikarzt aus dem oberfränkischen Selb hat jedenfalls andere Erfahrungen gemacht.

Virentransporter

Masken helfen freilich nur, wenn man sie richtig verwendet. Am Erlanger Uniklinikum gibt es hier Zweifel. Die dort bestellten Masken müssen nämlich daheim gewaschen werden (60 Grad?) und sitzen so schlecht, dass sich die Pflegekräfte dauernd ins Gesicht fassen müssen.

Obacht, Spoiler!

Beim Nürnberger Klinikum wiederum scheint nicht jeder ausgelastet zu sein. Es gibt noch Kapazitäten für eine Online-Umfrage zum Suchtverhalten bei Ausgangsbeschränkungen. Dabei ist doch sonnenklar: Wer mehr Zeit hat, der kann auch länger rauchen, saufen, fernsehen – oder halt Umfragen machen.

Anachronistische Verbotsphobie

Es gibt sie noch, die alternativen Aufreger. Zum Beispiel echauffieren sich gelockdownte Leute, dass die Polizei Mittelfranken es nicht ganz unlustig findet, wenn jemand ein Halteverbotschild umnietet, damit ein anderer in der Feuerwehranfahrtszone (FAZ, dahinter steckt immer ein kluger Kopf) parken kann. Nürnberg scheint ohnehin ein Schilderstürmer-Nest zu sein. Dabei lassen wir uns doch mittlerweile gerne was verbieten. 

Die Krise als Chance

Dank Corona scheint auch manch größenwahnsinniger Quatsch zur Disposition zu stehen. Dem Frankenwald könnte so die längste Fußgängerhängebrücke erspart bleiben. Wahrscheinlich muss die Krise aber noch länger dauern bis der letzte Schläfer aufwacht.

Was riecht da so komisch?

Derzeit steigt das Interesse der Leserschaft an Medizinthemen. Zum Beispiel an der Frage, warum Urin nach Spargelgenuss seltsam riecht. Mancher riecht allerdings nichts. Dies könnte wiederum ein Beleg für Corona sein

Plötzlich berühmt

Dem Nürnberger Comic-Zeichner Gymmick gelang es, ein lockdownbedingtes Nachrichtenloch zu füllen. Eigentlich wollte er zu Ostern nur ein kleines Kalender-Suchspiel veranstalten. Der Nürnberger Ordnungsamtsleiter fühlte sich jedoch an Pokemon-Go erinnert und äußerte Bedenken. Die Aktion wurde abgesagt, erlangte dadurch aber bundesweite Medienaufmerksamkeit. Die wiederum bescherte uns die epochale und wohl kurzarbeitsbedingte Bildunterschrift: „Tobias Hacker (Künstlername Gymmick) schaut in die Kamera.“



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