Vipmail 242

Servus mitnander,
der Eindruck täuscht, selbst in Franken haben sich an die Kanalisation angeschlossene Wasserklos durchgesetzt. Überheblich werden sollten wir trotzdem nicht. Es ist noch nicht mal 150 Jahre her, da schwammen auf den Straßen Nürnbergs noch die Exkremente der Einwohner herum.  
Es geht voran, meint:                                      Euer Peter Viebig


Zur Unzeit

Einmal im Jahr besuchen auch viele Chinesen Nürnberg. Bei der aktuell stattfindenden Spielwarenmesse geht allerdings die Angst um, dass sie nicht nur Geld für überteuerte Übernachtungen, sondern auch das Corona-Virus da lassen. Aber gottseidank gibt es nach Nürnberg keine Direktverbindung  aus China. Da kann man sich auf die Kontrollen anderer Flughäfen berufen und auf zusätzliche Handdesinfektionsständer am Messegelände verweisen.

Abfall aufessen!

Es ist Wahlkampf, da sprudeln plötzlich die Ideen, wie man seine Stadt schöner und lebenswerter gestalten kann. In Nürnberg will die rote Regierungspartei „Mülldetektive“ einsetzen, um unsachgemäße Entsorgung einzudämmen. In Höchstadt an der vertrocknenden Aisch gibt es derartige Abfallschnüffler schon länger. Dort wird mittlerweile sogar Leuten, die nicht brav aufgegessen und Speisereste in die Tonne geworfen haben, mit Entzug der selbigen gedroht.

Blechreduktion

Kostenlose Park&Ride-Plätze mit kostenloser Busanbindung: Zumindest in Bamberg geht man gegen innerstädtisches Blech vor. Jetzt müsste nur noch ein attraktiver Bustakt her, dann könnte man sich die dort meist erfolglose Parkplatzsuche sparen.

Buchstabengräber

Kann man das Böse wegschreiben oder unter Buchstaben begraben? Bei den Erlanger Nachrichten scheint man dies zu glauben. Eine ganze Seite widmete man dem Umstand, dass die AfD zur Kommunalwahl im März antritt. Meldenswert wäre aber allenfalls gewesen, wenn die AfD im Hinblick auf das hochgebildete Erlanger Publikum einen derart sinnlosen Schritt unterlassen hätte.  

Neues Wahrzeichen

Dabei ist es keineswegs so, als wäre in Erlangen sonst nichts los. Einen Monat lang konnte sich die Stadt – begleitet von geistreichen Kommentaren der hochgebildeten Einwohnerschaft – an einem neuen Wahrzeichen erfreuen: einem demolierten Jeep, der von seinem Besitzer nicht abgeholt wurde. Die Polizei hatte ihm nämlich den Führerschein abgenommen.

Layout-Panne

Wo Gedenken zur Routine wird, da kann schon mal die Sorgfalt leiden.  Mit ihrer Seite 1 zum Holocaustgedenktag schafften es die Nürnberger Nachrichten sogar in die „Perlen des Lokaljournalismus“. Über die Schlagzeile „Pflichtausflug ins KZ?“ hatten sie ein Bild mit maroden Bahngleisen und der Überschrift „Neuer Schwung auf alten Gleisen“ platziert. Wohlwollende konnten beim Weiterlesen zwar erkennen, dass es sich bei dem Foto nicht um die Holocaust-Bebilderung, sondern um einen Extra-Beitrag zur Reaktivierung alter Bahnstrecken handelte. Aber wer ist heute noch wohlwollend?

Hotspot Coburg

Falls jemand von euch demnächst Coburg besucht, bitte vorher die dortige Weltpresse anrufen. Vielleicht machen die einen Vorbericht (wie hier oder hier).

Fränkisch, aber unpraktisch

Eine fränkische Spezialität ist offenbar vom Aussterben bedroht: der Bocksbeutel. Immer weniger Wein wird in dieser Flaschenform ausgeliefert. Ein Design-Relaunch verpuffte. Vielleicht sollte jemand mal fränkische Kühlschränke und Weinregale anbieten. Bislang sind die für Bocksbeutel eher ungeeignet.  


Vipmail abonnieren!

1 Gedanke zu „Vipmail 242“

  1. „Meine Stadt soll schöner werden – Mülltonnen raus“. Schon jetzt schmücken Vogels Dreckboxen die handtuchgroßen Vorgärten der Nürnberger in ihren persönlichen Müllsammelstellen. Gelbe Tonnen, Grüne Tonnen, Blaue Tonnen und Graue Tonnen. Dazu fast täglich ein überdimensionales Müllauto, das den fein getrennten Abfall der Gutmenschen sammelt und irgendwohin zum Verbrennen oder Entsorgen in die Weltmeere karrt. Fehlt nur noch eine sechste Tonne, in den Farben rot und weiß zur Beseitigung des politischen Mainstream-Mülls der Medien, selbsternannten Gretel-Aktivisten und mithüpfenden m/w/d Politiker*.

Kommentare sind geschlossen.