Vipmail 314



Servus mitnander
da ist sie wieder, eure Vipmail. Ich musste leider eine Zwangspause einlegen (vom Rad gefallen, Arm gebrochen). Inzwischen kann ich zumindest wieder die Shift-Taste bedienen und euch mit dem Wichtigsten aus Franken versorgen.

Passt auf euch auf,                                            Euer Peter Viebig




Nachbereitung

Einiges ist inzwischen passiert. Etwa die Messerstecherei in Würzburg. Weniger bundesweite Aufmerksamkeit hat das Hochwasser der Aisch gefunden. Dass ein unlängst fast ausgetrockneter Fluß derart verheerende Schäden verursachen kann, hätte eigentlich eine Warnung sein können. Aber die Warnung fand ja noch nicht einmal ihren Weg von Neu- nach Höchstadt.

Great Spa

Freude hingegen in Bad Kissingen. Dort kann man sich als „Great Spa“ fühlen und mit dem Welterbetitel hausieren gehen.

Ohne Titel nichts

Ohne Titel hingegen fühlt man sich auf der Anmeldeseite der Bayreuther Festspiele ziemlich fehl am Platze. 24 Titel werden zur Auswahl angeboten: Prinz, Freifrau oder Staatsminister. Auch „Bundeskanzlerin“ ist dabei.  „Angela Merkel“ alleine scheint in Bayreuth nicht als Wichtigkeitsnachweis auszureichen.

Bloß nicht selber denken

Bis Schuljahresbeginn soll in jedem bayerischen Klassenzimmer ein Luftfilter stehen. In Erlangen sieht man sich außer Stande, so plötzlich reagieren zu können. Dabei ist die Pandemie nicht erst gestern über uns hereingebrochen und die Forderung nach Luftfiltern wurde schon letztes Jahr laut. Aber wenn man nur auf Verlautbarungen vom Hofe wartet, kommt man halt ins Schleudern.

Doch nicht so bedeutend

Dass Fürth in diesen Zeiten ein neues Kulturzentrum errichten will, ist durchaus bemerkenswert. Entstehen soll es im historischen Lokschuppen. Warum man diesen an P&P verscherbelt hat, obwohl es sich doch um „eines der bedeutendsten Baudenkmäler der deutschen Eisenbahngeschichte“ handelt, versteht nicht einmal ein Fürther.

Nauswärts

Kulturell weiter nauswärts geht es dagegen in Fürths Nachbarstadt. Da verabschiedet sich jetzt auch der Liebling des Feuilletons, die Dirigentin Joana Mallwitz

Verlag schrumpft weiter

Auch beim Verlag Nürnberger Presse geht der Abbau weiter. Wieder nach dem Motto: Wer es gut mit uns meint, der möge bitte das Weite suchen. Irgendwie soll das in eine schwarze Null münden. Vom Ziel, eine gute Zeitung zu machen, hat man sich schon früher verabschiedet. Verabschieden müssen sich auch manche Landleser von ihrer NZ. Die wird „aufgrund geringer Auflage“ eingestellt.

Vergebliche Anweisung

Auf der anderen Seite findet sich – trotz Aufforderung – schon jetzt kein Kollege, der Text und Überschrift nochmal gegenliest.



Dann doch lieber zweitklassig

Aber wen intererssiert schon Eishockey, wenn man einen FCN im Verbreitungsgebiet hat. Der war nämlich mal ganz vorne dabei im deutschen Fußball, auch was den Ausschluss jüdischer Mitglieder anging. Das belegt der Fund verschollen geglaubter Mitgliedskarteien aus der Nazizeit.

Queeres Baden

Mit der Nürnbergerin Tessa Ganserer könnte erstmals eine Transfrau in den deutschen Bundestag einziehen. Erreicht hat sie schon jetzt, dass in Nürnberg einmal im Vierteljahr ein queerer Badetag stattfinden wird. 

Oben mitmischen 

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger will bei den Großen mitspielen und in den Bundestag einziehen. Nicht nur, dass er dafür versucht, die Impfgegner einzusammeln. Auch an dubiosen Maskengeschäften ist er beteiligt. Ein enger Parteifreund (Kumpel) sitzt seit Mitte Juli in Untersuchungshaft. Die Nürnberger Staatsanwaltschaft wirft ihm den Verkauf minderwertiger Masken mit gefälschten Zertifikaten vor.

Selbstjustiz

Um die Geschäftspraktiken der Autohäuser kümmert sich kaum jemand. Ein Erlanger hat deshalb das Heft in die eigene Hand genommen und Neuwagen zerkratzt. Das ist natürlich Selbstjustiz und wird hart geahndet. Die Ursachen dauern ungeahndet an.



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