Vipmail 240

Servus mitnander,
sogar fränkische Ortsnamen werden mittlerweile vom Klimawandel  (evtl auch vom Knauf) ad absurdum geführt. Dort, wo sich Höchstadt und Neustadt verorten, könnte bald ein Loch klaffen. Die Aischquelle ist versiegt. Vielleicht sollte man eine Umbenennung in „Höchstadt a.d.Nix“ beantragen. Das würde sich immerhin auf jenen Ritter reimen, mit dem sich dieser Ort gerne schmückt. Auch eine entsprechende Umbenennung des Aischparkcenters könnte die falsche Erwartung, dort befände sich  ein Park, gleich im Keim ersticken. 
Immer das Positive sehen!                     Euer Peter Viebig

Wenn´s um Geld geht…

Auf fernen Kontinenten ist leicht Moralapostel spielen. Während wir uns gerade noch über den korrupten australischen Premierminister echauffiert haben, weil er trotz verheerender Buschbrände weiter mit der Kohlelobby kuschelt, wird bekannt, dass Siemens in Erlangen mithilft, in Australien ein neues Kohlekraftwerk zu bauen. Plötzlich geht es nicht mehr um ein paar Koalas, sondern um „unsere“ Arbeitsplätze – und dass die deutsche Greta nicht beim Greenwashing mitspielt, ist übrigens auch eine Gemeinheit.

Non olet

Gerne mit der Moralkeule unterwegs ist auch die hiesige Premiumpresse. Primär geht es aber auch da ums Geld. Am vergangenen Dienstag warb das – NN und NZ beigelegte – rtv-Fernsehprogramm für den rechten Kopp-Verlag (er gibt u.a. das Buch „Adolf Hitler – ein Korrektur“ heraus). Mal schauen, ob die Premiumleser wieder mit „alles nur ein Versehen“ abgespeist werden.

Abwesende Chefs 1

Auch die Premiumveranstaltungstipps gaben dieser Tage zu Verwunderung Anlass. Unter „Wohin in Nordbayern“ tauchten  zwei bevorstehende Ausflüge der NN-Chefredaktion (nach Pegnitz und Fürth) auf. Was das mit unserer Freizeitgestaltung zu tun hat? Vielleicht sollen wir diese Orte an den angegebenen Terminen weiträumig umfahren.

Abwesende Chefs 2

Die für Herzogenaurach und Höchstadt zuständigen Redakteure müssen hingegen künftig nach Erlangen fahren (oder gleich nach Nürnberg, falls die dort nicht gerade in Pegnitz weilen), wenn sie mit ihren Chefs konferieren wollen. Der Chef ihrer Außenredaktion ging in den Ruhestand und wird – wie mittlerweile üblich – nicht mehr ersetzt.

Witziges mit Treppen

Nach dem Nürnberger gibt es nun auch einen Kitzinger Treppenwitz. Die Treppen an der neuen Mainbrücke werden den ganzen Winter über wegen Blitzeisgefahr gesperrt. Mancher Fußgänger würde sich die gleiche Fürsorglichkeit auch für die Autofahrer wünschen. Schließlich ist Blitzeis auf Straßen und Autobahnen genauso gefährlich. 

Aller Pflichten ledig

Auf dem Gebiet der Euphemismen ist die Kirche nach wie vor führend. Ein in der Fränkischen Schweiz aktiver Pfarradministrator wurde nicht entlassen, sondern lediglich „entpflichtet“. Zu einer derartigen Befreiung von lästigen Aufgaben gelangt man übrigens, wenn man was mit einer Frau anfängt.

Billiger und schneller

Der Preis sei nicht entscheidend, mit dieser Begründung nimmt man in Franken wieder Abstand vom Nulltarif im ÖPNV. Dass der  viel zu teuer ist, belegt inzwischen selbst die Deutsche Bahn. Wer eine Bahncard (25 reicht schon) besitzt, der fährt mit dem ICE seit Jahresbeginn nicht bloß schneller und komfortabler, sondern auch günstiger von Nürnberg nach Bamberg als mit dem VGN.

Deutsch und trotzdem hilfsbereit

Apropos Deutsche Bahn: Mit der deutschesten aller Begründungen hat diese eine unterlassene Hilfeleistung in einem Zug von München nach Nürnberg gerechtfertigt. Nach zwei Tagen gab es dann Entwarnung: Die Hilfsbereitschaft wird mangels Versicherungsschutz doch nicht abgeschafft.

Wer hat noch nicht…

Dem Satz „Jeder Depp studiert“, möchte man mittlerweile gerne noch hinzufügen: „und jedes Kaff wird Hochschulstandort.“

Gehobenes Umfeld

Damit das mit der „Studienreife“ auch hinhaut, schicken besorgte Eltern ihre Kinder lieber auf eine Privatschule als in die staatliche Mangelverwaltung. Wenn die private (kirchliche) Nürnberger Löheschule das Schulgeld gleich um satte 50 Prozent erhöht, wird erst einmal reflexhaft aufgeheult. Dabei zahlen besorgte Eltern doch gern, wenn damit der ungezogene Unterschichtsnachwuchs ferngehalten wird. 

#Oma

In der beliebten Reihe „Was treibt eigentlich unsere Digitalstaatsministerin?“ gibt es Neues. Sie hat sich im Dirndl fotografieren lassen. Für die Oma.


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1 Gedanke zu „Vipmail 240“

  1. Der Kopp-Verlag ist nicht „rechts“ und mein Buch „Adolf Hitler – eine Korrektur“ beinhaltet 2000 seriöse Quellen (u.a. Bill Clintons Untersuchungsausschuss und Dokumente aus den Nationalarchiven RUS/USA/GB)

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