Vipmail 464

Servus mitnander,

wenn man noch genug Lebenszeit und Nerven hat, um auf eine XXXLutz-Küche zu warten, dann kann man es vielleicht mal probieren und als „Küchentester/in“ richtig Prozente abstauben. Aber, Leute, ist das ein Aufmacher auf der Seite 1? Ist das Qualitätsjournalismus? Oder hat sich das Unternehmen mit den drei X inzwischen den Verlag Nürnberger Presse einverleibt? Dem scheint es jedenfalls egal zu sein, was sich die potenzielle Kundschaft am Zeitschriftenregal bei so einer Titelseite denkt. Auf deren paar Kröten ist eh geschissen.

Weitaus relevantere. Schlagzeilen verspricht euch da: euer Peter Viebig

Zu lange am AKW macht wirr

Vernünftig erklären lässt so manches nicht, was da in den letzten Tagen in und um Grafenrheinfeld passierte. Da weinen doch ernsthaft Leute den abgerissenen Kühltürmen hinterher, weil die Heimatgefühle vermittelt und immer ein paar Wolken produziert hätten. Zudem will der Kraftwerksbetreiber ausgerechnet einen Atomkraftfan auf Schadenersatz verklagen. Der hatte sich an einen Strommast gekettet , um die Sprengung zu verhindern.

Aweng Inhald solld scho sein

Mittlerweile bemühen sich die Nürnberger Nachrichten um eine fränkische Attitüde. „Fränkisch macht schlau“, heißt es da in einer Überschrift,. Aber schon im Nachsatz „Warum Lothar Matthäus ein Vorbild ist“ wird das Vorgenannte ad absurdum führt. Es geht halt nicht bloß darum, dass einer Dialekt redet, sondern auch darum, was er im Dialekt redet.

Sind wir nicht alle Stars?

Der einst Ruhmreiche hat sich für eine Million Euro einen Mittelfeldspieler gegönnt. Dass man aber mit saisonübergreifend zwei Toren und zwei Assists für Absteiger Darmstadt 98 bereits ein „Bundesligs-Star“ ist, bekommt nur das Blähportal Nordbayern.de hin.

Mediale Malaise

Wer meint, die SZ sei vielleicht eine Alternative, schließlich berichte sie auch ab und zu aus Franken (gerade etwa über die Franken-Sachsen-Magistrale), den muss ich leider enttäuschen.

Nichts gecheckt?

Offensichtlich scheint die Stadt Nürnberg zu den „Klimaleugnern“ zu gehören. Da baut man fleißig Steinwüsten und den Starkregen nimmt man auch nicht sonderlich ernst.

Papiertiger

Wobei die Stadt Nürnberg gleichzeitig zum Papiertiger degeneriert. Am Aufsessplatz kann sie nichts gegen den Stillstand auf dem Schockenareal machen. Beim CityPoint sind ihr ebenfalls die Hände gebunden. Weshalb dort Obachlose den Freiraum nutzen.

Nach rechts offen

In Erlangen kann sich die CSU das Bekämpfen der AfD schon mal sparen. Rechtspopolisten hat sie in ihren eigenen Reihen.

Beleidigen bringt`s

Nachdem die Stadt Coburg ihre Brunnen wegen stark rückläufiger Gewerbesteuereinnahmen abgeschaltet hatte, hagelte es üble Beschimpfungen. Daraufhin wurden die Brunnen wieder angestellt.

Gruselgestalten gesucht

Wer keine Lust auf Küchen testen beim XXXLutz hat, der kann es vielleicht beim Erlebnispark Schloss Thurn als „Erschrecker“ versuchen. Die suchen da Leute, die die Gäste „so richtig zum gruseln bringen“.