Servus mitnander,
heute mal kein nettes Bild aus Franken, sondern ein kleiner Einblick, womit sich ein fränkischer Newsletterschreiber dank der seit 1. Februar geltenden DKIM-Pflicht herumschlagen muss. Bei DKIM geht es, kurz gesagt, darum, dass die braven Mailversender u.a. mit solchen Codes ihre Domain mit ihrer Mailadresse verknüpfen, damit die Provider den bösen Spammern das Handwerk legen können. Auch wenn mir der Glaube fehlt, zumal es trotz DKIM-Pflicht täglich immer noch bis zu 30 Spammails in mein Postfach schaffen, bin ich da gerne behilflich. Bloß: Der Scheiß funktioniert nicht. Zumindest nicht mit mir, meinem Provider und meinem Newsletter-Anbieter. Jetzt bin ich halt bei einer amerikanischen Plattform gelandet. Da klappt das wenigstens. Zwar wird die von manchen gedisst, weil sie auch rechten Autoren ein Forum bietet. Aber soll sich unsereins lieber von DKIM Zeit und Nerven rauben lassen, während die inzwischen dutzendweise Verschwörungstheorien raushauen können?
Macht´s besser! Euer Peter Viebig
Narretei ist fränkisch
In Franken gibt es besonders viel Narretei, stellt die Süddeutsche Zeitung fest und listet als Beleg die Faschingsumzüge in Würzburg, Nürnberg, Bamberg, Bayreuth und Coburg auf. Ich kenne noch Zeiten, da war ein leises „Ahaa!“ das Höchste, was man einem Franken in der närrischen Zeit entlocken konnte.
Angedichtete Begeisterung
Vielleicht ist auch nur der Bayerische Rundfunk an dem Gesinnungswandel schuld. Beziehungsweise jene Medien, die von der Fränkischen Fastnacht in Veitshöchheim berichten. Da wird den angeblich 3,5 Millionen Zuschauern einfach mal frech „Begeisterung“ unterstellt. Ich habe mir das auch angeschaut und wenn da Leute so tun, als würden sie wahnsinnig über die Stränge schlagen, nur weil sie einen Abba-Song intonieren, bin ich halt eher semibegeistert.
„Immens“ war früher mehr
Wegen des Nürnberger Faschingszuges müssen vier Buslinien am Sonntag zwischen 12 und 16 Uhr einen Umweg fahren. Und was macht Nordbayern.de aus dieser Meldung? „VAG kündigt immense Einschränkungen für den Verkehr an.“
Bamberg erfindet Langsamkeit
Mit einer Geschwindigkeitsmesstafel wollen die Anwohner des Babenberger Rings in Bamberg eigentlich die Autofahrer ausbremsen. Stattdessen werden sie von ihrer Stadtverwaltung ausgebremst. Seit mittlerweile zweieinhalb Jahren. Jetzt wird sogar schon von „Bamberg-Tempo“ gesprochen, wenn nichts voran geht.
Bayrisches Bayreuth
Dafür ist nicht überall in Franken die Bierkultur so elaboriert wie im Bamberger Raum. In Bayreuth freut man sich sogar, dass die Münchner Augustinerbrauerei ein Gasthaus am Marktplatz eröffnen will.
Wasserflasche ausgelaufen
Nachdem die meisten Teilnehmer der neuerlichen Nürnberger Demo gegen Rechtsextremismus auf Facebook oder Instagram Bildbelege gepostet haben, müssen sich die Qualitätsjournalisten offenbar auf dabei unerwähnt gebliebene Skandale stürzen. Etwa die nicht richtig verschlossene Wasserflasche eines AfD-Abgeordneten.
Männer pfeifen besser
Dass einflussreiche Positionen lieber mit Männern besetzt werden sollen, forderte dieser Tage die (abstiegsbedrohte) Frauenmannschaft des 1. FC Nürnberg. Den weiblichen Schiedsrichtergespannen in der Frauenbundesliga fehle es nämlich überwiegend an Qualität und Kompetenz.
Münzen statt Zeitungen
Der Nürnberger Münzhändler VNP offeriert neuerdings auch eine Beckenbauer-Gedenkmünze. Mit seiner Christkindlmarkt-Münze hat er hingegen Ärger. Jetzt will sogar OB König den Verlag Nürnberger Presse auf diesen „peinlichen“ Vorgang ansprechen.
Die Banken und der Dialekt
Vergangene Woche habe ich hier moniert, dass der Sprachcomputer der Nürnberger Sparkasse kein Fränkisch versteht. Inzwischen hat die Sparkasse reagiert und per Video wissen lassen, dass sie sehr wohl mit unserem Idiom vertraut ist. Das wurde natürlich deutschlandweit verbraten. Monieren könnte man dabei, dass es unsere Nürnberger Nachrichten immer noch nicht schaffen, aus ihrem Imperium hinauszuverlinken. Allerdings verblasst das gegen das Bankenportal Finanzbusiness. „Fränkisch schwätze“? Habt ihr einen an der Waffel?
Angepisst
Einst haben wir an Münchner Autos aweng hie brunst, jetzt brunsen die zurück. Auf unsere Autobahnen!