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Servus mitnander,
was die Deglobalisierung angeht, da ist Würzburg ganz vorne dabei. Selbst Besucher aus Restfranken wundern sich  wenn sie die Plakate zum anstehenden Bürgerentscheid lesen. Soll man die Stimmzettel doch nicht in den Briefkasten, sondern, wie es rechts unten heißt, „besser in den Bischofshut“, also in die Mitra von Dr. Franz Jung, werfen? Und was macht der damit? Immerhin liefert das Netz Aufklärung und erklärt, dass es sich beim Bischofshut bzw. die Bischofsmütze um die mittelalterliche Umgrenzung der Altstadt handelt.
Einen Hut oder eine Mütze aufsetzen, wäre in diesen Tagen, da die Sonne ungehindert die Birnen erhitzt, sicher nicht verkehr. Viel trinken ebenso,             Euer Peter Viebig


Tot, töter, am tötesten

Dass wir angesichts der bevorstehenden Hitzewelle alle sterben werden,. hatte das VNP-Blödportal Nordbayern.de bereits vor drei Wochen dem Klickvieh erzählt. Jetzt werden wir noch mehr sterben, denn statt der damals dräuenden 35 Grad sind es jetzt 40, ja gar 45 Grad.

Exorzismus


In der Nürnberger Nazi-Kongresshalle fand dieser Tage ein „mehrstündiges Klangritual“ statt. Zwei Musiker „erforschten“ dabei „im Kontext des historisch negativ geladenen Geländes“, wie „Territorien der Gewalt“ durch „queere und spirituelle Gesten umcodiert werden können“. Das hat nicht funktioniert. Jetzt ist die Aufregung über an sich eher kleinere Störungen groß, denn manchem schwant, dass das mit der Oper ebenfalls nicht funktionieren wird. 

Hiphop statt Lehner

In Pfeifferhütte schaffen es Privatleute hingegen problemlos ein Nazibauwerk umzucodieren. Vielleicht liegt’s einfach nur an der Musik….und den handelnden Personen.

Freunde der Oper

Noch treffen sich die Freunde der schon von den Nazis geliebten Opern in Bayreuth. Und Mutti Merkel ist auch dabei. Sogar gleich bei der Premiere.

Bürgerverarsche statt Bürgerbegehren

Bei der Stadt Nürnberg lebt man inzwischen völlig ungeniert und cancelt das 365-Euro-Ticket wegen rechtlicher Bedenken. Wenn man statt der routinemäßigen Preiserhöhungen wenigstens einen eigenen Vorschlag einbringen würde, Z.B. zur Beseitigung des Tarifdschungels. Aber das wäre ja Politik.

Was denn nun?

In der Diskussion um das 365-Euro-Ticket verweist die Stadt Nürnberg wieder mal auf ihre prekäre Finanzlage. Andererseits läßt sie sich nicht nur auf das Opernabenteuer ein, sondern baut aktuell auch das Volksbad um, damit man dort – wie die Bildzeitung titelt – bald wieder „wie 1914“ baden kann. Gleichzeitig werden die meisten Hallenbäder aus Energiespargründen geschlossen. Und dass einmal geschlossene Hallenbäder oft nicht wieder aufgemacht werden, sieht man in Kirchehrenbach.

Nix Laptop, nur Lederhose

Wegen der Grundsteuererklärung haben am vergangenen Wochenende mehr Leute als sonst die Elster-Plattform besucht. Die Folge: Der Server machte die Grätsche und frustrierte Nutzer hievten „Elster“ auf Platz 1 bei den Twitter-Trends. Gleichwohl riet die selbsternannte Premium-Zeitung aus Nürnberg am Montag ihren Lesern: „Einfacher geht es über das Steuerportal Elster.“ Tja, wenn man nur noch Presseerklärungen abschreibt, dann kommt halt sowas dabei raus.

Verbot zieht nicht

Auf dem Würzburger Kiliani-Volksfest darf der Hit „Layla“ nicht gespielt werden. Was haben die gegen Eric Clapton, werden sich die meisten von euch fragen. Es geht aber nicht um „Layla – you got me on my knees!“, sondern um einen sexistischen Ballermann-Schlager über eine Prostituierte, die „schöner, jünger und geiler“ ist. Zudem geht es auch um „Quatsch-Jura“ (ganz vorne dabei der FDP-Justizminister). Gespielt wird der verbotene Song übrigens trotzdem. Doro und die TaxisDigidoro, die ehemalige Digitalministerin aus Bad Kissingen, war nicht bloß auf Instagram, sondern auch als offenbar naive Erfüllungsgehilfin der Uber-Lobbyisten zugange. Wäre ich Taxifahrer, ich würde sie stehen lassen.

Unerhörter Journalismus 

Nochmal Nordbayern.de. Die lockten ihr dummgeballertes Publikum mit der Aussicht, mehr über Wäschefetischismus zu erfahren. Stattdessen bestand die Unerhörtheit aber darin, dass der Bibarter Dieb die geklaute Wäsche vor dem Eintreffen der Polizei aus dem Fenster geworfen hat.
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