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Servus mitnander,
dass die fränkische Bierkultur erhalten werden muss, weiß unsereins auch ohne solche Stillleben. Allerdings ist sie wieder einmal bedroht. Diesmal wegen Leergutmangels. Deshalb hat die Frankenpartei eine drastische Erhöhung des Flaschenpfands gefordert. Persönlich bin ich mehr für das Schaffen von Anreizen als für Griffe in den Geldbeutel. Aber Phantasie und Politik haben halt nur den Anfangsbuchstaben gemeinsam.                   
P wie Prost, euer                                                       Peter  Viebig

Blumen statt Belehrungen

In Nürnberg ist ein Bürgerbegehren mit dem Titel „Gärten statt Tribüne“ geplant. Ziel ist es, die im Unterhalt ziemlich teuren Nazibauten am Reichsparteitagsgelände abzureißen. Der OB fürchtet, dass damit „falsche Freunde“ angelockt werden und will mit einem Ratsbegehren dagegenhalten. Falsche Freunde werden allerdings auch jetzt schon angelockt.

40 Wagen westwärts

Es gibt Ortschaften, die kämpfen seit Jahrzehnten vorwiegend damit, dass ihre geografische Situation nicht autogerecht ist. Erlangen zum Beispiel. Jetzt gibt es dort einen neuen Versuch, den Ost-West-Verkehr in den Griff zu bekommen. Mit einer „unechten“ Einbahnstraße. Vielleicht sollte man generell nur noch Rettungsfahrzeuge reinlassen.

Wiederbewaffnung

In Würzburg sind militante Pazifisten unterwegs und entwaffnen regelmäßig die Brückenheiligen. Dem heiligen Burkard wurde gerade erst das Schwert, dem heiligen Kolonat der Dolch gestohlen. Die Stadt appelliert an die Täter, dies zu unterlassen. Statt für Wiederbewaffnung würde sie das Geld lieber für Kindergärten ausgeben.

Bayer und der Frankenwein

Der Fränkische Weinbauverband ehrt unseren Glyphosat-Schmidt mit dem Goldenen Bocksbeutel. Was sagt uns das? Am besten nur noch beim Winzer des Vertrauens einkaufen!

Rosinen am Stock


Die Winzer haben freilich andere Sorgen. Vor allem, wenn sie auf den Bacchus setzen. Diese Sorte erträgt die Hitze nicht und verschrumpelt noch am Rebstock. Andererseits haben die Winzer jedes Jahr über irgendwas gejammert, um Fördergelder zu akquirieren. Insofern ist das Aufregungspotenzial beim Publikum ebenfalls etwas verschrumpelt.

„Ich sprenge alle Ketten“ (Ricky Shayne)

Die aus der Wählerschaft zu vernehmenden Rufe nach einem „starken Mann“,  scheinen selbst in Fürth angekommen zu sein. Der dortige OB geht inzwischen offensiv gegen Versuche vor, ihn am Ausspielen seiner Stärken zu hindern. Mit Facebook-LIkes.

Genussregion geschlossen

Die „Genussregion Oberfranken“ erodiert. Seit 2013 haben dort 37 Prozent aller Wirtschaften dicht gemacht. Im Landkreis Bayreuth waren es sogar 57 Prozent. Die Förderprogramme greifen nicht und helfen allenfalls den Großen.

Nur Gucken

Nur gucken, nicht anfassen! Die  kleinen Gäste des Höchstädter Freibades müssen sich gegenwärtig in Triebverzicht üben. Der schöne neue Kinderbereich ist zwar von außen zu bewundern, betreten werden darf er nicht (Grund ist ein defektes Ventil). In Dormitz wiederum ist das Kind eher eine Art Vrewaltungsgegenstand. „Platz für Kinder und Urnengräber“ lautete da die Schlagzeile. Inzwischen hat ein redaktionsinterner Feingeist die Überschrift (zumindest online) dann doch noch ändern lassen.

Unrechtsbewusstsein

Ein Fünfjähriger hat in Unterfranken die Polizei angerufen, weil sein Vater zwei Mal bei Rot über die Ampel gefahren ist. Könnte einer der üblichen Einzelfälle sein. Könnte aber auch sein, dass da ein verändertes Rechtsbewusstsein nachwächst. Wobei: Dass man wegen sowas nicht die 110 wählt, müsste den Youngstern noch beigebracht werden.


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