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Servus mitnander,
vorletzte Woche habe ich eine Gruselimmobilie präsentiert. Heute folgt schon wieder eine: das Geisterkaufhaus am Bamberger Bahnhof. Eigentlich sollte dort längst wieder „neues Leben“ pulsieren. Dem ist aber nicht so. Eventuell ist das verlassene „Atrium“ ein stiller Protest gegen Nachverdichtungsbestrebungen in den Innenstädten.                      
Nächstes Mal gibts was anderes, versprochen!       Peter  Viebig

Misstrauen ist besser

Im Verwaltungsrat der Nürnberger Sparkasse sitzt auch der Oberbürgermeister. Wer meint, dieses Geldinstitut sei deswegen vertragstreuer und seriöser, der irrt. Die Nürnberger Sparkasse ist Vorreiterin bei der Kündigung von Prämiensparverträgen.

Ein Freund der Bahn

Unser bayerischer Ministerpräsident hat sich dieser Tage als Bahnförderer ins Gespräch gebracht. Dabei ist er das schon länger. In seiner Heimatstadt hat er der Bahn das Gelände für die neue Technische Universität zu einem stark überhöhten Preis abgekauft. Mehr als 40 Millionen Euro sollen beim Grundstückskauf zuviel gezahlt worden sein.

Bauhaus, das ist doch wie Obi

Wer Bauhaus-Architektur in seinem Stadtgebiet vorzuweisen hat, schätzt sich glücklich und versucht was vom Jubiläumskuchen abzubekommen. Nürnberg lässt die seine hingegen heimlich abreißen. Ansonsten könnte ja der Eindruck entstehen, man wolle partout Kulturhauptstadt werden…

Geschädigte Bäume

Eigentlich müssten gegen den Klimawandel verstärkt Bäume gepflanzt werden. Stattdessen wird abgeholzt. Grund: Viele Bäume sind durch die Trockenheit so stark geschädigt, dass sie gefällt werden müssen. Man könnte natürlich auch gießen. Aber dazu fehlt das Personal und irgendwann wohl auch das Wasser.

Schwimmt halt woanders!


Einst baute jede Gemeinde, die etwas auf sich hielt, ein Hallenbad.  Inzwischen sind diese Bäder in die Jahre gekommen und die Besitzer können sich aufwändige Sanierungen nicht mehr leisten. Wie in Zeil am Main werden daher die einstigen Prestigeobjekte geschlossen.

Ausgerastet

Mit dem Grundwasser scheinen auch die Toleranzschwellen zu sinken. In Steinbach am Wald ging ein Pärchen mit der Bierflasche auf Bauarbeiter los, weil die Straße gesperrt war. In Nürnberg musste sich ein Brandinspektor der Feuerwehr als Rassist beschimpfen lassen, weil er unter anderem einem Ausländer bei einer Bombenentschärfung den Zutritt zur Evakuierungszone verweigert hatte.

Kritik, gut abgehangen

Auch anderweitig sind inzwischen Dämme gebrochen. Jetzt legen sich sogar Schulreferenten mit journalistischen Premiumprodukten an und unterstellen diesen, Fakenews zu verbreiten. Die NN habe ihren „reißerischen Artikel“ über den schlechten Zustand der Nürnberger Schultoiletten mit einem anderswo aufgenommenen Bild illustriert, beschwerte sich der CSU-Politiker auf seiner Facebookseite. Allerdings mehr als eine Woche nach der Veröffentlichung. So bleibt Kritik in der Filterblase kleben.

Keine Pointe!

Die missglückte Abschiebung von Asef N. machte vor zwei Jahren deutschlandweit Schlagzeilen. Mitschüler, die sich für ihn einsetzten, fanden sich vor Gericht wieder. Wochenlang waren die Nürnberger Lokalblätter mit der „Einordnung“ beschäftigt. Jetzt kehrte Asef N. freiwillig zurück nach Afghanistan.

Sittenverfall

In Hof ist ein schwindelfreier Witzbold mit dem Farbeimer unterwegs. Dem dortigen Möbelhaus „Sitte“ verpasste er einen anderen Anfangsbuchstaben. Inzwischen steht dort: „Titte“. Der Besitzer ist sauer. Andere werben mit sowas.


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