Vipmail 365

Servus mitnander,

der moderne Ästhet verbruzelt lieber, als dass er sich die Sicht ins All derart verschandeln lässt. Die Energiewende gehört also eigentlich ins Feuilleton. Aber das heißt ja jetzt „Leben“ und bohrt lieber die dünnen Bretter.

Bleibt tapfer,                                                       Euer    Peter Viebig


Nachbarn! 

Mit einem Twitter-Marathon hat die Polizei Mittelfranken Einblick in ihre Arbeit gegeben. Wenn man wegen parkenden Autos mit seinem Kinderwagen nicht mehr aus der Türe kommt oder den Radweg nicht benutzen kann, bleibt die Polizei zwar im Revier, dafür rückt sie – offensichtlich mit dem SEK – aus, wenn ein Nürnberger sich über Cannabisgeruch im Hausflur beschwert. 

Für die Deppen 

„Huch!“, fragte nordbayern.de, „wo ist das Wasser in der Pegnitz?“ Nun gut, jeder entdeckt die Dringlichkeit des Klimawandels auf seine Weise. Dass dafür dann aber der Hitze die Schuld gegeben wird, wenn vielleicht auch fehlender Regen eine Rolle gespielt haben könnte und der zahlende Leser schließlich erfährt, es könnte auch ein kaputtes Wehr die Ursache sein, dient nicht gerade der Aufklärung.

Hilfe in der Ukraine

Nürnberg ist Partnerstadt von Charkiv. Insofern wäre es eigentlich geboten, seit dem 24.2. in den NN regelmäßig über die Lage in der Partnerstadt zu berichten (zumal wenn man sieht, wofür stattdessen Druckerschwärze und Papier verschwendet wird). Ersatzweise sei deshalb auf ein taz-Interview mit einem Nürnberger verlinkt, der in der Partnerstadt als Rettungssanitäter hilft. 

Riot mit Karl-Theodor

Immerhin blieb den VNP-Medien nicht verborgen, dass im Nürnberger Hirsch Pussy Riot gegen Putin anperformt hat. Wobei es offenbar (hieroder hier hinter der Bezahlschranke) wichtiger war, dass ein gewisser Karl-Theodor zu Guttenberg als Neu-Journalist mit von der Partie war. 

Breites Farbspektrum

Der Nürnberger CSD ist bekanntermaßen bunt. Da ist dann nicht bloß Platz für den CSU-OB (als Schirmherr), sondern auch für Layla (als Stimmungskanone).  

Im Dunkeln ist gut bechern

Bei Dunkelheit schlecht umsetzbar, lautet die Bilanz der Alkohol- und Musikverbote in Würzburg. Wenn es allerdings aus Energiespargründen zunehmend finsterer wird, kommt die Forderung nach mehr Licht wohl zur Unzeit.

Sonntags ohne

In der Region Heilbronn-Franken, also abseits der CSU-Verkehrspolitik, gibt es übrigens autofreie Sonntage.

Balken im Auge

Dass die Nürnberger IHK Schülern beibringt, wie man IT-Probleme behebt, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Denn offenbar waren es Schüler, die die von Zwangsbeiträgen finanzierte Kammer erst  darauf aufmerksammachen mussten, dass sie online nicht mehr erreichbar ist.

Gurken statt Lehner

Die Metropolregion Nürnberg kann´s nicht lassen und greift wieder nach einem Titel. Nachdem es mit der Kultur nicht geklappt hat, versucht man es mit der Landwirtschaft. Ob es zum Weltagrarerbe reicht, hängt vielleicht aber auch davon ab, ob sich die Vereinten Nationen mit idyllischen BR-Bildern zufrieden geben oder ob sie selber mal einen Blick auf das mit Gewächshäusern und Großsilos zugeschusterte Knoblauchsland werfen. 

Wenn Wiedergeburt, dann…

Dabei wäre es doch wesentlich erfolgversprechender mit unserer Biervielfalt hausieren zu gehen. Der Stern möchte deswegen jedenfalls in Franken wiedergeboren werden. 

Verfrühte Karpfen

Dass die Karpfensaison bereits jetzt beginnt, dürfte manchen zu der Aussage verleiten, der Klimawandel hätte auch seine guten Seiten. Dass es weniger und kleinere Fische gibt, die wahrscheinlich auch noch teurer verkauft werden, ist dann allerdings weniger gut.


Vipmail abonnieren