
Servus mitnander,
man hört ihn nachgerade ächzen unter der schweren Last. Vielleicht hätten wir dem Apfelbaum im Winter doch einen radikalen Schnitt verpassen sollen. Aber nachdem er uns letztes Jahr gerade einmal einen einzigen Apfel kredenzt hat, geht man da doch nicht mit der großen Säge hin. Was ich euch damit sagen will: Dass wir diesmal ein Apfeljahr haben, weiß unsereins nicht aus der Zeitung.
Guten Rutsch in die Karpfensaison (leider passt da kein Apfelmus dazu) wünscht
euer Peter Viebig
Angriff auf die Frankenmetropole
An Kriegsrhetorik haben wir uns bedauerlicherweise gewöhnt. „Prorussische Hacker griffen Nürnberg an“, lautete da am Mittwoch eine NN-Überschrift. Allerdings auf Seite 10. Da ist man beruhigt und denkt, die werden schon nicht ganz Nürnberg platt gemacht haben, sonst wäre das auf Seite 1. Und richtig, es wurde nur nur die städtische Webseite angegriffen.
Nachzügler
Während sich die oben genannte Lokalzeitung letztes Jahr noch weigerte, die Umbenennung des Erlanger Poetenfestes in Poet*innenfest mitzumachen, ist das aktuell anders. Eine direkte Erklärung dafür wird auch diesmal nicht geliefert, nur eine indirekte.
Nur noch Plastikgeld
Der Niedergang der Nürnberger Versicherung hat Weiterungen. Nach deren Rückzug hat die PSD-Bank die Nürnberg Arena übernommen. Prompt kann man dort – wie inzwischen auch auf diversen Festivals – nicht mehr mit Bargeld zahlen.
Blick nach unten
Mit genügend Abstand erkennt der Mensch manches besser. So hat ein Ballonfahrer bei Streitberg eine Waldlichtung entdeckt, die wie ein Penis aussieht.
Raubtiere im Steigerwald
Bei Rauhenebrach im Steigerwald sind 230 Millionen Jahre alte Saurierschädel gefunden worden. Sie sollen von fleischfressenden Riesenlurchen stammen.
Fränkinnen grenzen sich ab
Das dauernde Zeichensetzen geht einem ziemlich auf die Nerven. In diesem Fall kann man aber mal ein Auge zudrücken: Mit einem Punk-Dirndl setzte ein Bamberger Modegeschäft auf der Sandkerwa „ein Zeichen“ gegen die Bajuwarisierung weiblicher Kirchweihbekleidung.
Fleisch statt Politik
Politik war gestern. Die CSU steigt jetzt mit dem Söder-Kebab ins Döner-Merchandising ein.
Lauwarmes zum Fest
Vor 80 Jahren wurden in Bayern von den Alliierten die Zeitungslizenzen vergeben. Die Frankenpost feiert das zusammen mit dem gerade erwähnten Dönermann, bei der Mainpost gab es Schminke für die Mitarbeiterkinder und die Nürnberger Nachrichten bejubeln sich mit einem Festmenü (Rinderhüftmedaillons und lauwarme Schokoladenküchlein).
Entsorgt euren Dreck doch selber
Zum 1. Juli wurde die Büchenbacher Entsorgungsfirma Hofmann Teil der Veolia-Gruppe. Angeblich sollte sich dadurch für die Kunden nichts ändern. Nun ja, dass die Gelben Tonnen nicht mehr geleert werden und den Leuten geraten wird, ihren Verpackungsmüll selber zum Wertstoffhof zu karren, ist dann vielleicht doch eine Änderung.
Multiple Persönlichkeit
Am Würzburger Amtsgericht wird Rechtsgeschichte geschrieben. Im Fall des AfD-Landtagsabgeordeten Daniel Halemba tritt erstmals ein Anwalt in Personalunion als Geschädigter, Zeuge und Verteidiger auf. Fehlt nur noch, dass er sich auch auf die Anklagebank setzt.
Nürnberger Drohung
Und hier noch ein Satz, den ein Facebook-Kumpel beim Edeka in Gebersdorf aufgeschnappt hat: „Horch Froind, benimm di ned wäi a Aff, sunsd hulld di der Encke.“