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Servus mitnander,

nicht jeder Hilferuf hat mit Covid 19  zu tun. In Pommersfelden geht der Kampf um Stimmen vielmehr auch nach der Kommunalwahl weiter. Am Sonntag soll über das im Ortsteil Limbach geplante Amazon-Verteilzentrum abgestimmt werden. Amazon gehört eh schon zu den Corona-Profiteuren. Mal schauen, ob dem ungebremstem Wachstum in Franken ein Riegel vorgeschoben wird.
  
Auch diese kleine Publikation will fränkischer Kultur eine Plattform und dem daheim darbenden Publikum etwas Zeitvertreib bieten. Die Tipps aus meiner Leserschaft habe ich (weitgehend) in den Überschriften versteckt.

Viel Spaß,                                           Euer          Peter Viebig


Weän si aufm deppich gäbliiem

Zu den Corona-Profiteueren gehören wollte auch die fränkische Weltfirma Adidas. Sie hat ein eigentlich für in Existenznöte geratende Mieter gedachtes Gesetz ausgenutzt und einen Stopp der Mietzahlungen verkündet. Das trifft zwar keine armen Vermieter, dennoch beweist die Firma mal wieder, dass sie jegliche Bodenhaftung verloren hat. Adidas, mit A wie A…….

König von Nürnberg

Während es in Erlangen Florian Janik wieder schaffte, musste die SPD ausgerechnet in ihrer „Hochburg“ Nürnberg  eine herbe Stichwahl-Niederlage einstecken. Scheint so, als ob es der Wähler nicht honoriert, wenn man nur jemanden, der aufgrund finanzieller Abhängigkeiten nicht Nein sagen kann, zum Kandidaten kürt. Und jetzt sind plötzlich jene Trittbrettfahrer, die zuvor noch behauptet hatten „Ich bin Thorsten Brehm“, auf einmal wieder sie selber. Wobei bei den König-Wählern sicher auch die Hoffnung mitschwang: Der wächst noch mit dem Amt.  

Es gaihd immer weida

Keinen König, aber jemanden aus einem dort ziemlich bekannten Adelsgeschlecht haben die Bewohner von Lichtenberg (Landkreis Hof) zu ihrem Bürgermeister gewählt. Da spielte es offenbar keine Rolle, dass der Adelige erst 19 ist.

Bus und Bahn

Draußen setzt es Bußgelder, wenn sich Leute zu nahe kommen oder zu lange auf einer Parkbank sitzen. Im ziemlich ausgedünnten öffentlichen Nahverkehr muss man hingegen gezwungenermaßen aneinander rücken. Würzburg hat nun  reagiert und wenigstens im Berufsverkehr die Taktzeiten wieder verbessert. 

Zurück zum Leben

Während Nürnberg politisch die Kultur aufwertet und die dafür zuständige Referentin wohl zur Kulturbürgermeisterin befördert, verschwindet die Kultur in der Premiumzeitung und geht –  mit Veranstaltungstipps und Wochenmagazin – im neu geschaffenen Ressort „Leben“ auf. Hatte bislang der Tod in Form von Nachrufen die Kulturseiten bestimmt, dürfte da eine radikale Trendwende anstehen.

Mei Kanabee

„Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ lautete bezeichnenderweise auch der erste von bislang drei (!) Beiträgen auf der Nordbayern.de-Plattform „Couch-Kultur“.

Ärbern 2020

Die Würzburger Main-Post empfiehlt, das Buch „Zuversicht“ von Ulrich Schnabel. Selber kann der Verlag gegenwärtig wenig Zuversicht ausstrahlen. Immerhin thematisiert er wenigstens die schwierige Lage der Tageszeitungen und der dort arbeitenden Journalisten. Anderswo müssen die sich unthematisiert – trotz Verbandsbedenken – auf Kurzarbeit einstellen.

Blick in die Zukunft

Wie geht es in den nächsten Monaten weiter? Die Planungen fränkischer Großereignisse deuten an, dass das betagtere Publikum noch im Juli vorsichtig sein muss, während die Jungen bereits im Juni wieder betrunken in die Zelte kriechen dürfen.

So schee is dahamm

Städter, denen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, tummeln sich immer noch in den fränkischen Naherholungsgebieten. Dort ist das einigen etwas zu viel Nähe, weshalb Rufe laut werden, die Städter sollen gefälligst „dahamm“ bleiben.

Fränkisches Bier

Dahamm desinfiziert such der eine oder andere mit Alkohol. Allerdings drohen auch hier Engpässe. Die Bierbrauer beklagen Leergutmangel, weil zu viel gehortet wird. Zudem dürfte es – wie beim Spargel – Probleme beim Hopfennachschub geben, nachdem die Saisonarbeiter fehlen. Immerhin geht mit dem Social-Prosting das gemeinsame Trinkerlebnis nicht völlig verloren.

Mich packt der Wahn

Der Corona-Koller schleicht sich in so manches Homeoffice. Es wurden auch schon Leute gesichtet, die stundenlang auf dem Balkon in den kondensstreifenfreien Himmel starren. Falls sie dort irgendwann Bewegung vermissen, können sie via Internet Vögeln in Hiltpoltstein beim Fressen zuschauen.

Stille Helden


Den stillen Helden in den Krankenhäusern und Supermärkten haben „die Dorfrocker“ aus den Haßbergen überraschend schnell  ein Lied gewidmet. Auch die schon vor über 40 Jahren besungenen  Lastwagenfahrer (auf die ich – merkwürdigerweise 😉 – selber gar nicht gekommen wäre) sollen hier nicht unerwähnt bleiben. Helden sind aber auch die, die einfach nur daheim Musik machen und andere an ihrer Freude teilhaben lassen.



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