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Servus mitnander,
ich habe ein Herz für Verlierer. Daher erstmal ein kleiner Tipp für die Schnarchzapfenparteien: Wenn es um erneuerbare Energien geht, einfach mal die Wasserkraft thematisieren. Damit kann man von Wind und Wetter ablenken und Komplexität und Nichthandeln schön erklären. Zudem lässt sich darauf verweisen, dass erstmal mit dem Wasserwirtschaftsamt Kronach verhandelt werden müsse, um gemeinsam zu globalen Lösungen zu kommen. 
Aber aus der Opposition heraus redet es sich natürlich leicht,
                                                                         Euer    Peter  Viebig

Kiffer-Union

In den eilig zusammengezimmerten Wahlanalysen geht manche Facette unter. Warum, beispielsweise, konnte die CSU gegen den Trend zulegen? Bestimmt nicht wegen des farblosen Manfred Dingsbums. Vielmehr zog sie mit der Jugend und den Influenzern auf YouTube an einem Strang und gab diesen die Chance, die ungeliebte, fränkische Drogenbeauftragte nach Europa loszuwerden. Die Rechnung ist aufgegangen: Marlene Mortler ist „endlich weg von den Drogen„.

Karriereplanung

Noch schnell nach oben absetzen, bevor ein paar Monate später eine (eventuell ungünstige) Entscheidung über ihr Kulturhauptstadt-Vorhaben fällt, möchte sich die Nürnberger Kulturreferentin. Sie wurde dem, für CSU-Verhältnisse offenbar doch zu jungen Marcus König als Aufpasserin ins Beiboot gesetzt. Ich kann mich da nur wiederholen: Bewerbt euch, die Chancen, OB von Nürnberg zu werden, waren noch nie so günstig!

Habe die Ehre!

Eine Kandidatur nicht einmal in Betracht ziehen würden die Brehms, Lehners und Königs wahrscheinlich, wenn in Nürnberg ein Bürgerentscheid ähnlich ausginge wie in Dormitz. Dort votierte eine Mehrheit dafür, dass der Bürgermeister nur ehrenamtlich tätig sein soll. 

Digitaler Mob

An den Schnittstellen von analogem und digitalem Leben knirscht es häufiger. Dem „Drachenlord“ ist da unter anderem das Pfefferspray entgleist, als ihn Hater in Altschauerberg besuchten. Das an Klickzahlen uninteressierte Gericht, verzichtete lieber auf die Befragung von Zeugen und Betroffenen. Wer will schon Stress mit realen Digitalen?

Germany: Das Q steht für Qualität

„Made in Germany“ ist längst kein Qualitätsmerkmal mehr. Erst recht nichts, wofür der Kunde mehr bezahlen würde. Schlecht für die Loewe-Beschäftigten in Kronach, denen jetzt massive Entlassungen drohen.

Ein Stern im Schwimmbad

„Schmeißt Kaviar auf die Straße, damit der Pöbel ausrutscht!“. Den Satz hatte ich mal auf meinem Auto (Opel Kadett) kleben. Erinnert wurde ich daran durch die Meldung, dass Sternekoch Alexander Herrmann den Schwimmbadkiosk im oberfränkischen Wirsberg übernommen hat. Kaviar wird es dort aber nicht geben.

Geld heilt alle Wunden

Klar könnte man unsinnige Verordnungen ändern und sich weniger von Geschäftsinteressen einschlägiger Sicherheitsunternehmen leiten lassen. Doch lieber scheißt die Stadt Nürnberg Probleme mit Geld zu. Deswegen beteiligt sie sich nun an den  Kosten für die Kirchweihumzüge. Vielleicht geht es ihr finanziell auch deshalb so gut, weil sie das Texten für den Fränkischen Tag übernommen hat. Sprachlich fällt das kaum auf. Nur am übermäßigen Gebrauch von Fragezeichen müsste noch gearbeitet werden.

Der Stumpf als Trumpf

Die Erlanger Bergkirchweih hat bekanntlich nicht nur ihr Flair, sondern auch eine einheimische Brauerei und viel alten Baumbestand verloren. Die „Influencer“ von den Erlanger Nachrichten versuchen zwar wacker, mit Videobotschaften dagegen zu halten. Da das nicht reichen dürfte, soll außerdem den Baumstümpfen „ein menschliches Antlitz“ verliehen werden. Einer soll das Gesicht von „Bergkönig“ Pinsl erhalten. Gut, dass der das alles nicht mehr miterleben muss.


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