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Burg in der Fränkischen
Servus mitnander,
heute mal wieder was zum Raten. Die aus dem 11. Jahrhundert stammende Burg mit dem schnuckeligen Kirchlein birgt schon im Namen eine gewisse Widersprüchlichkeit (oben/unten). Da man den zugehörigen Ort jedoch meist wegen des dort gebrauten Bieres besucht, ist einem sowas irgendwann breit wie lang. Hier gehts zur Lösung.  
Auch Onten und Uben kann man velwechsern,        Peter Viebig

Unterwanderung

In den politischen Regalen herrscht ebenfalls Unordnung. Jetzt wurde bekannt, dass der rechte Fackelmarsch am Reichsparteitagsgelände von einem CSUler „unterwandert“ wurde.  In Erlangen wiederum besuchten Rechtsextreme eine Schau, die sich gegen Rechtsextremismus richtet und wurden  hinauskomplimentiert.

Spende sucht Empfänger

Während im Bundestag darüber debattiert wurde, ob das Schweigen bei potenziellen Organspendern Zustimmung bedeutet, beschäftigte man sich in Erlangen mit dem zustimmenden Schweigen einer Organspende-Empfängerin. Für die Frau war nach fünfjähriger Wartezeit endlich eine Niere da, doch telefonisch war sie nicht erreichbar. Die Polizei machte sie schließlich ausfindig und chauffierte sie auch noch in die Klinik. 

Zu Scherzen aufgelegt

Am 1. April ist der Newsjunkie ein bisschen gehandikapt. Da stimmt dann noch weniger als sonst. Zum Beispiel die Überschrift „So scherzten die NN in den 1960er Jahren“. Die NN und scherzen in einem Satz? Das kann nur ein Irrtum sein. Sogar der im Kommentar gelobte Bader-Scherz kam von der NZ. Letztere übernahm – wie etliche andere auch – zudem einen Scherz der Frankenpartei. Auch die Bildzeitung machte das, hielt sich dabei aber nicht an die „Sperrfrist“ und brachte den Franky-Day schon am 28. März – nach dem Motto: Schaut mal, wie doof die Franken sind. Sowas nennt man dann wohl Eigentor.

Gebührenfinanzierte Hater

Eigentlich sollte man den „Drachenlord“ mit Nichtachtung strafen. Jetzt wurde er von einer Organisation, die seit Jahren händeringend  nach einem Daseinszweck sucht, wieder ins Rampenlicht gerückt: der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Wobei man korrekterweise sagen müsste: „für nicht mehr ganz so neue Medien“. Die BLM versucht nämlich schon seit einiger Zeit, YouTube- und Facebookvideos als „Rundfunk“ zu deklarieren, um sie so unter ihre Genehmigungsfittiche nehmen zu können. Der „Drachenlord“ nennt sie deshalb Hater. Bedauerlich nur,  dass solche Scharmützel auch noch gebührenfinanziert sind.

Die Großen können es auch nicht

Kleinere Krankenhäuser – wie etwa das in Hersbruck – werden geschlossen, weil es die Großen angeblich besser können. Eines dieser großen Krankenhäuser hat unlängst einen „Professor“ als Vorstands-Referenten eingestellt, der auch schon Leibarzt der Queen und Chef des Bundeskriminalamtes gewesen sein soll. Nach sechs Wochen Amtszeit ist dann irgendeinem was aufgefallen. Vielleicht war Google so lange down…


Nicht nur Grindel nimmt gerne

In Zusammenhang mit Grindels Uhr sind auch deutsche Verlage in die Scheinheiligkeitsecke geraten. Grund ist, dass sie einerseits auf Konzerne wie Facebook schimpfen, aber andererseits ohne mit der Wimper zu zucken die Hand aufhalten, wenn Mark Zuckerberg einen Millionenbetrag für Lokalzeitungen ausschüttet. Mit dabei ist übrigens auch das Nürnberger Premiumprodukt


Mobilien verbieten!


Der Mensch hat in einer Immobilie zu wohnen. Also in einer unbeweglichen Behausung. Das hat jetzt die Nürnberger CSU postuliert. Alternative Wohnungen, gar mit Rädern dran, seien daher abzulehnen. Es gehört zu einer der Merkwürdigkeiten der politischen Debatte, dass das Label „Verbotspartei“ trotzdem anderweitig vergeben ist. 


Braune Würstchen


Das Nürnberger Theaterfestival Liminale wurde diesmal vom „Zentrum für politische Schönheit“ eröffnet. Das wollte aufzeigen, dass die Nürnberger mehr können als „kleine braune Würstchen“. Klingt doppeldeutig. Da passt es wohl auch, dass der Auftritt einerseits unter der Schirmherrschaft des Nürnberger Oberbürgermeisters stattfand, während in der Nürnberg freundschaftlich verbundenen Stadt Gera die Staatsanwaltschaft gegen das Zentrum ermittelt. Wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung.


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