Servus mitnander, den Nürnberger Irrhain hatte ich mal für die Zeitungsrubrik „Mein Lieblingsplatz“ ausgewählt und dafür sogar ein, mir dort „zugeflogenes“ Gedicht zum Besten gegeben. Nach Jahren wollte ich ihn wieder aufsuchen und was soll ich sagen: Ich habe mich verirrt (wer die Irrhainstraße entlang geht, ist falsch, man muss das Sträßlein hinterm Friedhof nehmen). Insofern ist das Motto am Eingang durchaus treffend. Am Wochenende findet dort übrigens eine Art Poetry Slam statt. Heißt natürlich anders. Dem Sieger winkt der „goldene Blumentopf“ und das erhabene Gefühl, zu den Nachfolgern Fontanes zu gehören. Also: Irret nicht! Euer Peter Viebig Mathe ist was fürs Leben Wenn ich was in meine Blogs schreiben wiil, muss ich erst eine Rechenaufgabe lösen, um den Beweis zu erbringen, dass ich keine Maschine bin. Diese Rechenaufgaben werden zunehmend schwerer. Dass nun fränkische Schüler – unterstützt von einigen Lehrkörpern – massenhaft eine Petition unterzeichnen, mit der sie ein immer leichter werdendes Matheabitur einfordern, ist demgegenüber zumindest realitätsfremd. Vertrauensschwund Sobald der Gesetzgeber anfängt, irgendwo aktiv zu werden, bricht dort die Panik aus. Offenbar erwartet keiner mehr, dass da was Gutes dabei heraus kommt. Auch in der Fränkischen Schweiz nicht, wo reihenweise Obstbäume abgeholzt werden, weil die Besitzer behördliche Daumenschrauben befürchten. Wasserwirtschaft Nicht bloß Nestlé macht Geschäfte mit unserem Wasser. Auch in der Region gibt es Nachahmer, die das Grundwasser zum Sondertarif abpumpen, um es, in Plastikflaschen abgefüllt, für ein Vielfaches zu verkaufen. In Treuchtlingen und Weißenburg geht es gerade um die Genehmigung von Erweiterungsplänen. Allein die Firmengeschichte des Antragstellers reicht eigentlich zu der Erkenntnis, dass man da nichts, aber auch gar nichts, genehmigen sollte. Ultimative Drohung In der Politik geht es vorwiegend um Vermittlung. Wenn etwa die Nürnberger ein großzügiges Ministeriumsgeschenk nicht richtig würdigen, muss man ihnen das eben mit geeigneten Worten schmackhaft machen. Und wie geht das besser, als mit der ungeliebten Nachbarstadt zu drohen. Gilt doch in Nürnberg: Lieber den Magen verrenkt, als den Fürthern was geschenkt. Private Offenbarungen Die weibliche Bevölkerung Heroldsbachs hat einen besonderen Draht nach oben. Drei Jahre lang ist dort einigen Mädchen die „weiße Schwester“ erschienen. Von der männlich dominierten Kirche wurde das lediglich als „Privatoffenbarung“ eingestuft. Jetzt treten die noch aktiven Frauen im Rahmen der Aktion „Maria 2.0“ in den Streik. Unter anderem, weil es bei der Kirche zu viel Offenbarung im Privaten gibt. Halle gesucht Falls sich unter euch jemand befindet, der eine mindestens 8000 Quadratmeter große Halle besitzt, dann sollte er sich umgehend beim Wahlamt der Stadt Nürnberg melden. Das sucht dringend eine solche Räumlichkeit. Andernfalls kann nämlich die OB-Wahl am 15. März 2020 nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden. Die NürnbergMesse, bei der bisher die Briefwahlunterlagen gelagert und ausgezählt wurden, hat zu diesem Zeitpunkt sämtliche Hallen vermietet. Wozu braucht die Messe schließlich einen Oberbürgermeister? Aus Scheiße Geld machen Man muss nicht mal Hardcore-Tierschützer sein, um die Reduktion von Kühen zu Geldscheißern abzulehnen. Doch selbst dazu langt es bei der Gemeinde Kairlindach nicht. Jetzt mussten die Gegner einer Mastanlage für 480 Rinder sogar eine Grüne aus Oberbayern als Argumentationshilfe herbeikarren. Amazon entdeckt Franken Bislang haben wir uns nur die Pakete liefern lassen. Die kritikwürdigen Arbeitsverhältnisse konnten wir ausblenden. Das ändert sich demnächst. Im Landkreis Forchheim will Amazon ein Sortierzentrum einrichten. Adipöses Vorbild Der Ami interessiert sich eher selten für die alte Welt. Bezeichnend, dass es ausgerechnet Rufus in den USA zum Werbestar gebracht hat. Rufus, aufmerksame Vipmail-Leser erinnern sich, ist der dicke Luchs aus Schweinfurt. Eine amerikanische Fastfoodkette sieht in ihm offenbar den idealen Repräsentanten für ihre Zielgruppe. Vipmail abonnieren! |