Vipmail 192

Servus mitnander,
gerade hat man hier noch beschaulich nach Pilzen gesucht, jetzt herrscht freie Sicht auf vorbeidonnernde Lastwagenkolonnen. Aber was zählen schon Bäume und Pilze, wenn die Automobilität nach sechs Spuren schreit. Gut, ich fahre auch öfter neben den Lastwagen her. Anders komme ich schließlich nicht raus aus der nahverkehrsabgehängten Pampa.
Inkonsequente Grüße:                                                 Peter Viebig
Endstation Nürnberg

Erneut ist dem Nürnberger Flughafen eine wichtige Airline weggebrochen. Nach Air Berlin erwischte es die Germania. 28 Ziele wurden von Nürnberg aus angeflogen. Wer eines davon gebucht hat, schaut jetzt in die Röhre. Der Airport schaut übrigens mit, denn Unterstützung der öffentlichen Hand gibt es keine.

Säumiger Zahler

Als OB-Kandidat unterlag Sebastian Brehm (erwartungsgemäß) dem Amtsinhaber. Und das, obwohl dieser bei der SPD ist und auch sonst eine Affinität zu Losern (FCN, Lokalpresse…) pflegt. Eine Belohnung gab es trotzdem: das Bundestagsmandat. Bis vorletzte Woche interpretierte Brehm dieses ziemlich unauffällig. Dann lehnte er sich erst mit einem Vorschlag zur Steuererleichterung für Unternehmer aus dem Fenster, um einen Tag später erneut in die Schlagzeilen zu geraten. Diesmal weil seine Immunität aufgehoben wurde. Der gelernte Steuerberater hatte seine Steuererklärung zu spät abgegeben.

Arbeitsunlust an der TH


Die Technische Hochschule Nürnberg lässt für 42 Millionen einen Neubau errichten. Die Studenten hatten wenig Lust in den abweisenden Räumlichkeiten zu arbeiten. Das übertrug sich auf die Baufirma. Die stellte plötzlich die Arbeiten ein. Eine neue Firma wurde engagiert. Hoffentlich findet die den Weg zur Baustelle. Der Auftraggeber glaubt nämlich, die sei in München.

Wildschwein-Diktatur

Auf unseren Landstraßen ist der Autofahrer traditionsgemäß unfrei. Dennoch ist dort selbst Tempo 100 mitunter zu schnell. Man kann nämlich nicht mehr rechtzeitig bremsen, wenn ein Reh oder eine Wildsau über den Asphalt rennt. In Franken kommt das besonders häufig vor. Deswegen wurden hier auch drei der vier Teststrecken für ein neues Wildwarnsystem eingerichtet.

Liebe zum Cinecitta

In Nürnberg , ich hatte es schon erwähnt, werden mediale Traditionen hochgehalten. Das gilt für das gedruckte Wort, aber auch für teuren Filmgenuss im Dunklen. Für letz-teres gibt es  einen Ausdruck: Cinephilie. Und nein, Wolfram Weber mischt bei dieser Initiative – zumindest offiziell – nicht mit.

Filterblase

Der aus Gaukönigshofen stammende CSU-Abgeordnete Paul Lehrrieder wird gerade für eine „fränkische Genussrede“ im Bundestag gefeiert. Dem schließe ich mich gerne an. Allerdings mit der Frage verknüpft: Wusste das Restplenum in Berlin echt nicht, dass es in Franken gute Bratwürste und guten Wein gibt?

Tierplagen

Weil ihnen natürliche Feinde fehlen, fühlen sich invasive Tierarten bei uns besonders wohl. Der Waschbär zum Beispiel. Der hat im Nürnberger Stadtteil Gebersdorf ideale Lebensbedingungen gefunden. Den Gebersdorfern geht er wohl auch deswegen tierisch auf die Nerven, weil sie mit Waschbärpelzen (noch?) nichts anzufangen wissen.

Gastronomen auf der Roten Liste

Die Fränkische Schweiz sei dabei auszusterben. Das behaupten zumindest dort an- sässige Gastronomen. Mag sein, dass das strategischer Alarmismus im öffentlichen Fingerhakeln der Interessensgruppen sind. Ob allerdings das alternative Mit-der-Zeit- gehen uns Altkunden zufrieden stellt, wage ich zu bezweifeln. Oder will einer von euch in einem Wursthotel übernachten?

Wer den Newsletter abonnieren will, ist hier richtig.