Der mehr oder weniger geordnete Rückzug im Nürnberger Presseverlag geht weiter. Nach dem Sonntagsblitz verschwindet nun auch Samson, und damit der Versuch, mit einem qualitativ höher wertigen Magazin, Geld im Internet zu verdienen. Wie schon bei anderen Verlagen hat sich das nicht gerechnet. Zum einen, weil die Bezahlmodelle generell nicht funktionieren, zum anderen weil die inhaltliche Vorgabe „Geschichten, Geschichten, Geschichten“ schon deshalb nicht aufgehen kann, wenn sich da bereits das Gros der Kollegenschar tummelt. Es ist ja nicht so, dass Mangel an nettem Lesestoff herrscht und man noch was dazu kaufen müsste.
Eigentlich sollte Samson zunächst in einem größeren Onlineprojekt aufgehen, einer eigenen, siebentägigen Abendausgabe, die vor allem regionale Entscheidungsträger und Newsinteressierte ansprechen sollte. Diesem Projekt wurde, ebenfalls in diesem Jahr, kurz vor der Realisierung der Hahn abgedreht.
Gehört habt ihr davon natürlich genauso wenig wie vom jetzigen Samson-Ende. Rückzüge werden lieber verschwiegen. In der Hoffnung, dass es keiner merkt. Angesichts der geringen Abonnentenschar bei Samson kein ganz abwegiger Plan.
Dafür haben viele mitbekommen, dass Samson im vorletzten Jahr den Deutschen Lokaljournalistenpreis für „digitale Innovation“ bekommen hat. Damit ging man nämlich groß – auch in den Printprodukten – hausieren. Nun ist es vorbei mit der Innovation. Hat auch nicht gepasst. Irgendwie.
Man nehme die Themen, die in der Printredaktion niemand haben will, peppe sie mit Audio und Video ein bisschen auf und verkaufe das Ganze als Qualitätszusatzprodukt. Dass das nicht funktionieren kann, dürfte außerhalb des Verlags Nürnberger Presse kaum einen verwundern.
Wenn dieser Verlag nun versucht, das Ende dieser Totgeburt zum Start von etwas noch Besseren zu verbrämen, frage ich mich, wie das gehen soll, wenn da nur die Kosten bleiben, auf der Einnahmeseite aber nicht einmal mehr der Irrtum regieren kann.
Wie wäre es zur Abwechslung mal mit Ehrlichkeit. Das würde einem Medienunternehmen ohnehin gut anstehen und so könnte ich wenigstens Mitleid empfinden.
Mir geht dieses Insider-Halbwissen gehörig auf den Keks. Da labert ein Ex der Verlagsgruppe spätpubertär herum und betreibt Kollegenschelte, während andere gerade schauen, dass der Tanker NN weiter in sicheren Gewässern unterwegs ist. Das ist es, was zählt, gerade auch für die engagierten Jungjournalisten, die noch ein Jährchen vor sich haben. Also, bitte andere Feindbilder suchen, Du alter Nörgler….Gruß vom Peterle
Hm, da schreibt anscheinend jemand, der sich als engagierter Jungjournalist versteht. Aber gerade jemand aus diese Gruppe sollte doch nicht das Feindbild „spätpubertär schreibender Ex“ aufbauen, sondern fundierte Sachargumente bringen, statt nur plump auf einen Kollegen einzuhauen – Ex oder nicht. Lieber Kommentator „Peterle“, Sie merken anscheinend gar nicht, dass Sie genau das, was sie dem Artikelschreiber vorwerfen, selbst tun und Ihr eigenes Insider-Halbwissen wie eine Monstranz vor sich hertragen.
Guter Journalismus zeichnet sich nicht dadurch aus, dass man einen anscheinend schwerfälligen Zeitungstanker in sicheren Gewässern hält, damit man weiter dort arbeiten darf. Er zeichnet sich eher durch Engagement und Überzeugungskraft aus. Durch Fakten, die den Leser, bzw. die Leserin überzeugen. Dann kann eine Zeitung sicher auch in diesen Zeiten überleben. Ich habe die Vipraum-Artikel jedenfalls immer interessiert gelesen.
Sie dagegen haben lediglich Dampf abgelassen. Schade. Erhellen Sie uns doch lieber mit Ihrem fundierten Ganzwissen. Darauf wäre ich gespannt.
Mit diesem Magazin konnte ich auch überhaupt nichts anfangen. Uninteressante Berichte, geschwurbel über irgendwelche Leute. Es war schön gemacht, tolles Layout. Aber wer will/wollte solche Berichte den überhaupt lesen?