Wo Pool draufsteht, ist Heil drin

Googelt doch mal: Mandy, Nürnberg und NSU! Nein, müsst ihr nicht. Das Ergebnis könnt ihr auch leichter bekommen. Nämlich hier!

Mit dieser Serviceinformation könnte man es eigentlich bewenden lassen, würde da nicht gerade die NN-Maschinerie den Beitrag als tolles Ergebnis monatelanger Arbeit ihres gemeinsamen Recherchepools mit dem Bayerischen Rundfunk feiern. Dass sich BR und NN zu einer solchen Gemeinschaftsaktion zusammenfinden, ist angesichts der sonst hochkochenden GEZ-Streitigkeiten immerhin bemerkenswert.

Aber, dass die Neonazi-Friseurin Mandy (im Recherchebericht heißt sie nur Mandy S. bei der Netzsuche findet man sofort ihren vollen Namen) in Franken aktiv war, das war alles längst bekannt. Das konnte man beispielsweise hier, hier, hier oder hier nachlesen. Bei NSU-Watch finden sich sogar seitenweise Links zu den im Prozess erläuterten Verstrickungen Mandys zur Neonnazi-Szene. Zum Beispiel auch ihr Verhältnis zum Chef des übrigens ebenfalls auch in Franken aktiven Neonazi-Netzwerks Blood&Honour:

Für die Nürnberger Nachrichten stand die Berichterstattung über den NSU-Prozess freilich – zumindest anfangs – unter einem unglücklichen Stern. Bei der Verlosung der Presseplätze gingen die NN leer aus. Lustigerweise konnte sich die kleine, im gleichen Verlag erscheinende, NZ im Beiboot der Stuttgarter Zeitung damals einen Platz ergattern, wobei der aus Personalmangel nur zu Prozesswbeginn genutzt wurde.

Ob allerdings mit dem Recherchepool diese Lücke geschlossen werden sollte, ist eher zweifelhaft. Vielmehr geht es offenbar einfach darum, der interessierten Welt zu zeigen: Wir haben einen Recherchepool. Simulation ist alles. Man kann sich richtig vorstellen, wie da auf einer Zeitungsverlegerveranstaltung einer andächtig den Ausführungen irgendeines SZ- oder NDR-Kollegen lauschte und vor sich hinmurmelte: „So an Rescherschebuhl mecherd iech aa!“

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